Filmpremiere in Xanten Lüttingens zwölf Apostel im Kriemhildsaal

Xanten · Zur Premiere von Wolfgang Wilhelmis Film über die Geschichte des Fischerdorfes und der dortigen Fischerhütte kamen am Samstagabend zahlreiche Gäste ins Stiftsmuseum. Das Werk ist auf Wunsch des Heimat- und Bürgervereins entstanden.

 Viele Gäste waren in den Kriemhildsaal des Stiftsmuseums gekommen, um die Premiere des Films „Die Fischer von Lüttingen“ zu erleben.

Viele Gäste waren in den Kriemhildsaal des Stiftsmuseums gekommen, um die Premiere des Films „Die Fischer von Lüttingen“ zu erleben.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Der Kriemhildsaal im Xantener Siegfriedmuseum erwies sich am Samstagabend als idealer Vorführraum für den Film „Die Fischer von Lüttingen – Sie nannten sich die 12 Apostel“, den der Xantener Filmemacher Wolfgang Wilhelmi auf Wunsch des Heimat- und Bürgervereins (HBV) Lüttingen gedreht hatte. Nicht nur die sechs HBV-Vorstandsmitglieder genossen die Premiere des Films. Auch Bürgermeister Thomas Görtz war gekommen und freute sich, viele Gäste begrüßen zu dürfen. „Obwohl ich mir den Film in Auszügen bereits zu Hause anschauen konnte, bin ich als Einwohner des Fischerdorfes heute gern gekommen“, erklärte Görtz.

Die Produktion des Films hatte sich der HBV-Vorstand anlässlich des 20-jährigen Jubiläums der Einweihung der Lüttinger Fischerhütte gewünscht. So standen die Vorbereitungen zu all den Fischerhüttenfesten und die Feiern selbst, die von 1998 an mit rasch wachsender Teilnehmerzahl stattgefunden hatten, im Mittelpunkt des Geschehens. Doch auch die Geschichte des malerischen Dorfes hatte Wilhelmi keinesfalls zu kurz kommen lassen. So erfuhren die Gäste, dass einige Fischerfamilien sich vor unzähligen Jahren eine drei Kilometer lange Rheinstrecke gepachtet hatten. Vom Ertrag des Fischfangs konnten die Männer sich und ihre Familien ernähren.

Dem christlichen Glauben folgend bezeichneten sich die zwölf Fischer, die damals eine Hütte bei Stromkilometer 827 am „Pärdendyck“ als Unterkunft und Schlafstätte nutzten, als die „Zwölf Apostel“. Die Hütte erlebte nicht nur die Glanzzeit des Lüttinger Fischfangs, sie war ebenso Teil dessen Untergangs – bis sie schließlich verfiel und Ende der siebziger Jahre dem Boden gleich gemacht wurde.

Ihren Wiederaufbau veranlassten die zwölf Apostel des HBV Anfang der neunziger Jahre, und seit 1998 wird das Fest der Einweihung am ersten Samstag im September mit vielen Hunderten Gästen gefeiert. Zur Recherche über die Historie des Dorfes Lüttingen hatte Wilhelmi die Arbeiten des Niederrheinchronisten Werner Böcking zu Rate ziehen dürfen. Dass das Schloss Lüttingen, früher als Scholtenhof bekannt, mit größter Wahrscheinlichkeit die Urzelle Lüttingens gewesen ist und dass der Dorfname auf einen gewissen Lut oder Lute mit Gefolgschaft zurückgeht, sorgte für großes Erstaunen beim Publikum.

Begeistert waren die Gäste auch von den reizvollen Landschaftsaufnahmen, die dazu beitrugen, dass das Filmprodukt Wilhelmis von allen Zuschauern als sehr gelungen bezeichnet wurde. Große Zustimmung fanden auch die drei Erzähler Helmut Hußmann, Leo Sensen und Günther Rinnen. Mit einem Besuch beim Griether Fischer Rudi Hell, der die letzten Lüttinger Fischer noch persönlich kannte, rundete Wilhelmi den Film mit Perspektivwechsel ab.

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