So war das Frühlingsfest in der Fazenda in Xanten Wo Hoffnung gemeinsam gefeiert wird

Xanten · Hunderte Menschen haben auf dem Hof der Fazenda da Esperanza mit den suchtkranken Bewohnern ein Frühlingsfest gefeiert. Der Erlös kommt der Selbstversorger-Gemeinschaft sowie Sanierungsarbeiten am Kloster-Gebäude zugute.

An dem mehr als 100 Jahre alten Klostergebäude sind regelmäßig Ausbesserungen notwendig. Aktuell muss unter anderem der Putz am Eingangsportal repariert werden.

An dem mehr als 100 Jahre alten Klostergebäude sind regelmäßig Ausbesserungen notwendig. Aktuell muss unter anderem der Putz am Eingangsportal repariert werden.

Foto: Armin Fischer (arfi)

Es war rüselig auf dem Hof der Fazenda da Esperanca zwischen dem ehemaligen Franziskaner-Kloster in Mörmter und dem ehemaligen Stallgebäude, in dem ein Café errichtet worden ist. Immer mehr Menschen, viele mit dem Fahrrad, kamen am Pfingstsonntag zum Hof der Hoffnung, um mit den Bewohnern, den Rekuperanten, ein Hoffest zu feiern.

Nachbarn und Freunde hatten Kuchen gespendet, in dem neuen Holzofenbackofen wurde frisches Brot gebacken, an anderer Stelle auf dem Hof gab es Würstchen, Salate und kalte Getränke. Auf einer kleinen Bühne saß ein ehemaliger Bewohner der Fazenda, spielte Gitarre und sang Lieder, die viele Besucher mitsingen konnten. Ein feierlicher Gottesdienst in der Klosterkirche mit Weihbischof Rolf Lohmann bildet den spirituellen Höhepunkt des Festes. Bewirtet wurden die Gäste unter anderem von den zehn Männern zwischen 25 und 69 Jahren, die zurzeit und insgesamt für ein Jahr auf der Fazenda leben, um mit Hilfe des Hofleiters Moritz Bucher endlich von ihrer oft langjährigen Drogen- und Alkoholsucht los zu kommen.

Die eine Hälfte des Erlöses des Hoffestes aus dem Angebot von Speisen und Getränken geht an die Fazenda da Esperanca. Die Selbstversorger-Gemeinschaft benötigt das Geld für laufende Renovierungsarbeiten in den Räumen des alte Gemäuers. Die schadhaften Fliegengitter müssen ersetzt, die Isolierungen von Rohrleitungen erneuert werden. Außerdem muss Geld für einen neuen Hausbus gespart werden, weil der derzeitige Bus in die Jahre gekommen ist.

Die andere Hälfte aus dem Erlös geht an den Förderverein Kloster Mörmter. Er zeichnet sich verantwortlich für die Gottesdienste und die Unterhaltung der Klosterkirche. Denn auch an der Kirche hat der Zahn der Zeit genagt, das Dach muss repariert, der Putz am Eingangsportal ausgebessert werden. Die Orgel muss gereinigt, gestimmt und technisch überholt werden. „Mit diesem Projekt bewerben wir uns beim Leader-Programm“, sagte Reinhold Schulte, seit 2017 erster Vorsitzender des Fördervereins.

Das zweite Projekt, bei dem man auf finanzielle Unterstützung durch Leader hoffe, seien die Gästetoiletten neben der Sakristei, die dringend renoviert werden müssten. Zustimmendes Nicken bei Kassierer Theo Hardering, der seit Kindheit an mit dem Kloster verbunden ist. „Ich habe noch das Bild im Kopf, wie die Franziskaner mit Pferdefuhrwerken unterwegs waren und Getreide gesammelt haben“, erinnert er sich im Gespräch. Zu sehen, wie die stark drogen- und alkoholabhängigen Menschen nach einem Jahr stabilisiert und hoffnungsfroh in ihr Leben zurückgehen, sei ein Geschenk, sagt er. „Wir sind froh, dass das Kloster wieder mit Leben gefüllt wurde, dass hier Menschen geholfen wird, die Hilfe brauchen“, betonte Hardering.

(jas)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort