Xanten Fakten rund ums Thema "Flüchtlinge"

Xanten · Beim Infoabend des CDU-Ortsverbandes Wardt gab's eine umfassende Darstellung der aktuellen Lage.

Das Thema "Unterbringung der Flüchtlinge in Xanten" bestimmte den Abend im gut besuchten Wardter Pfarrheim. Der CDU-Ortsverband hatte zur Info-Veranstaltung eingeladen, um über den Stand der Entwicklungen zu berichten. Derzeit rechnet die Stadtverwaltung zum Jahresende mit 800 bis 1000 Flüchtlingen. "Wir haben allerdings keine fundierte Prognose", sagte dazu CDU-Vorsitzender Tanko Scholten.

Aktuell (Stand 4. Januar) leben 288 Männer und 117 Frauen als Flüchtlinge in der Domstadt. 92 Personen sind bis 14 Jahre, die Mehrzahl (173) ist 25 bis 49 Jahre alt. "Noch funktioniert bei uns alles im Bereich Unterbringung und Betreuung, aber wir mussten Standards absenken", erklärte Scholten. Auch bei der Betreuung der Kinder in Kitas und der Beschulung der Jugendlichen "klappt es noch, aber wir werden an unsere Grenzen stoßen."

Aktuell werden die Flüchtlinge dezentral auf sieben Unterkünfte verteilt. Einige wie die Obdachlosenunterkunft Vynen oder die Xantener Unterkunft an der Sonsbecker Straße sind bereits belegt, das ehemalige Förderzentrum hat noch wenige freie Plätze. Andere Örtlichkeiten sind im Umbau. In Wardt ist derzeit keine Unterbringung geplant.

Vor Ort habe man von Anfang an auf eine Hallenanmietung verzichtet. "Xanten hat zu Beginn Sozialwohnungen angemietet", so Scholten. 200 Personen sind privat oder in Wohnungen untergebracht. Neu gebaut wird am Küvenkamp - neben der bereits bestehenden Unterkunft - für 300 Flüchtlinge. Bürgermeister Thomas Görtz betonte, dass die Selbstversorgung in Anbetracht der unterschiedlichen Nationalitäten der bessere Weg sei, wie erste Erfahrungen zeigten. Der Komplex soll fünf ,Gebäuderiegel' umfassen. Scholten: "Wir sprechen nicht von Containern, sondern von regulären Wohneinheiten, die später nach dem Wegzug der Flüchtlinge auch vermietet werden können."

Dass Xantener in Anbetracht der Situation, der Finanzen, der Ungewissheit und der Angst vor einer Überfremdung Sorgen und Bedenken äußern, sei nachvollziehbar. "Hier ist nicht alles heile Welt", so der CDU-Ratsherr, der im Nachgang über eine sachliche Veranstaltung sprach. "Wir stehen vor einer riesengroßen Aufgabe."

Mit Beginn der Flüchtlingskrise hat sich der Rat in Kooperation mit der Verwaltung und Ehrenamtlichen für den gemeinsamen Weg in Sachen Unterbringung, Betreuung, Bildung, Sozialleben, Transparenz und Dialog entschieden. "Ideal ist etwas anders. Wir haben einen Kompromiss gewählt", so Scholten, der zum Ende die "Xantener Erklärung" verlas.

Dr. Wolfgang Schneider, Arbeitskreis Asyl, berichtete, wie die Flüchtlinge von Ehrenamtlern begleitet werden: "Wir reden nicht von einem Bespaßungsprogramm." Neu sind im Michael-Haus Crashkurse in Deutsch in Kooperation mit VHS und Jobcenter für Personen mit Bleibe-Perspektive.

(sabi)
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