Xanten Fahrräder machen Flüchtlinge in Xanten mobil

Xanten · Der Arbeitskreis Asyl freut sich über viele Spenden aus der Bürgerschaft. Zweite Werkstatt soll eingerichtet werden.

Nicht nur die Zahl der Flüchtlinge steigt kräftig, auch die Aufgabenfelder des Arbeitskreises Asyl haben sich in den letzten Monaten kräftig erweitert: Neben der Gewinnung von Sprachpaten, die Gestaltung der Außenanlagen an den Unterkünften, der Kontakt zu Vereinen, Kirchen und Parteien, die Begleitung der städtischen Baumaßnahmen, die Öffentlichkeitsarbeit, die Werbung für zusätzliche professionelle Flüchtlingsberatung sowie die Bewältigung der großen Hilfsbereitschaft der Xantener Bevölkerung musste auch die Ausstattung der Flüchtlinge mit Fahrrädern vorrangiges Ziel werden.

"Dies entsprach", so die Flüchtlingsberaterin Heike Pullich, "dem immer wieder geäußerten Wunsch der Flüchtlinge, gerade weil sie dezentral untergebracht wurden, mobil zu werden." Konkret hieß dies, Fahrräder zu beschaffen, damit Einkäufe, Fahrten zu den Ämtern aber auch private Kontakte besser gemeistert werden können.

"Das 1000-Euro-Hilfsangebot des SPD-Ortvereins, passendes Werkzeug zu finanzieren und bei anfallenden Reparaturen finanziell behilflich zu sein, kam zur rechten Zeit", so Guido Angenendt, Vorsitzender der Xantener Sozialdemokraten. Ein Aufruf in unserer Zeitung, Fahrräder zu spenden und bei deren Reparaturen mitzuhelfen, fand großes Echo. Drei Sammelaktionen erbrachten rund 50 Fahrräder, eine vierte ist in der Planung. Fünf Männer erklärten sich bereit, die Fahrräder wieder funktionstüchtig zu machen, soweit notwendig. Siegfried Cebulla aus Vynen stellte seine Werkstatt zur Verfügung und packte mit an.

Vorläufiger Aufbewahrungsort und Reparaturwerkstatt im Stadtzentrum wurde die ehemalige Flüchtlingsunterkunft an der Carl-Cuno-Straße. Dort fand auch die erste improvisierte Reparaturaktion statt. Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak konnten instandgesetzte Fahrräder mit neuer Lichtanlage und Zahlenschloss gegen eine Fahrradspende von 10 Euro erwerben. Auf diese Vorgehensweise haben sich die an der Fahrradwerkstatt Beteiligten geeinigt.

"Für weitere Anschaffungskosten wird der Arbeitskreis Asyl aufkommen, entsprechende Spenden machen dies möglich", sagt Dr. Wolfgang Schneider, Sprecher des Arbeitskreises. "Da das Gebäude an der Carl-Cuno-Straße als Flüchtlingsunterkunft in Kürze wiederhergestellt wird, steht ein Umzug in eine andere Unterkunft unmittelbar bevor. Dort wird dann neben Vynen eine zweite Werkstatt eingerichtet. Regelmäßige Reparatur- und Ausgabetermine für die Flüchtlinge werden bekanntgegeben. Über diese Entwicklung sind wir sehr froh!"

Der Arbeitskreis benötigt auch weiterhin gut erhaltene Fahrräder: ak-asyl@ewgx.de

(RP)
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