Xantens Großbaustelle Endspurt im Kurpark

Xanten · Xantens Millionen-Baustelle steht kurz vor der Vollendung. Allerdings werden nicht alle Maßnahmen 2018 fertig. Darüber ist man sich mit dem Fördergeber einig. Probleme bereitet vor allem das Gradierwerk. TIX bereitet die feierliche Eröffnung für den 25. Mai vor.

 Niklas Franke, Technischer Dezernent der Stadt Xanten, ist zufrieden mit den geleisteten Arbeiten im Kurpark. Vor kurzem hat er den neuen Spielplatz zwischen Engelbert-Humperdinck-Straße und Fildersteg freigegeben.

Niklas Franke, Technischer Dezernent der Stadt Xanten, ist zufrieden mit den geleisteten Arbeiten im Kurpark. Vor kurzem hat er den neuen Spielplatz zwischen Engelbert-Humperdinck-Straße und Fildersteg freigegeben.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Was wurde doch geschimpft über den neuen Kurpark in den historischen Wallanlagen. Zu gerade die Wege, zu karg der Park, zu viel Sonne auf dem Spielplatz. Und jetzt? Rund anderthalb Jahre nach dem Baustart ist die Kritik an Xantens Großbaustelle nahezu verstummt. Die bereits freigegebenen und größtenteils fertiggestellten Areale im Nord-, Süd- und Ostwall werden von den Bürgern gut angenommen. Bestes Beispiel ist die nachgebaute Römerstadt in den Ostwallanlagen, die von Eltern und Kindern rege benutzt wird.

Der thematische Spielplatz ist nicht die einzige Attraktion für die kleinen Besucher. Der Spieldrache im Nordwall kann sich ebenfalls sehen lassen, jüngst hat die Stadt zudem den zweiten, neuen Spielplatz im Westwall freigegeben. „Der Tüv war da, alles ist abgenommen. Ab sofort kann hier gespielt und getobt werden“, sagt Niklas Franke.

 Derzeit wird das Kneippbecken montiert. Beim Gradierwerk steht die Holzkonstruktion, für die Reisigbündel gab es bisher kein Angebot.

Derzeit wird das Kneippbecken montiert. Beim Gradierwerk steht die Holzkonstruktion, für die Reisigbündel gab es bisher kein Angebot.

Foto: Julia Lörcks

Franke ist Technischer Dezernent bei der Stadt und verantwortlich für das Millionenprojekt. Fast 5,4 Millionen Euro kostet die Umsetzung. 80 Prozent davon bezahlen das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie sowie das Ministerium für Wirtschaft, Energie, Mittelstand und Handwerk des Landes Nordrhein-Westfalen. Die restlichen 20 Prozent – etwas über eine Million Euro – muss die Stadt tragen. „Bisher liegt alles im finanziellen Rahmen. Trotz Hochkonjunktur im Baugewerbe sind die Ausschreibungen gut gelaufen“, sagt Franke.

Bis auf eine: So macht der Bau des Gradierwerkes den Stadtplanern aktuell zu schaffen. Franke erklärt: „Wir haben uns im Vorfeld dafür entschieden, die entsprechenden Gewerke getrennt auszuschreiben. Für die Holzkonstruktion ist ein Angebot eingegangen, der Auftrag wurde erteilt. Für den Schwarzdorn allerdings nicht.“ Zum Hintergrund: Die Reisigbündel sind maßgebend für die Bauten, rieselt an ihnen doch die Sole herab. Nach Angaben von Niklas Franke gibt es in Deutschland aber wohl nur einen einzigen Anbieter, der Schwarzdorn vertreibt: „Ein Monopolist, der uns, weil er die Holzkonstruktion eben nicht gebaut hat, erst einmal nicht beliefern möchte.“

Das Gradierwerk wird also eine Frage des Preises werden. Ursprünglich wurden dafür 370.000 Euro veranschlagt. Da es jedoch kleiner ausfällt als ursprünglich geplant (wir berichteten) und man gehofft hatte, durch die getrennten Ausschreibungen zu besseren Ergebnissen zu kommen, sind die Kosten immer noch ungewiss. „Wir werden nun Kontakt mit den Verantwortlichen des Gradierwerkes in Bad Kreuznach aufnehmen. Und unser Architekt, der das Gradierwerk geplant hat, hat ebenfalls gute Kontakte“, sagt Franke. Er hofft, bald eine Lösung präsentieren zu können. Eines ist jedenfalls schon einmal gewiss: Mit dem Fördergeldgeber ist man sich einig, dass die Arbeiten in diesem Jahr nicht mehr fertig werden. Eigentlich hätte die Stadt bis Ende des Jahres komplett abrechnen müssen. „Das schaffen wir jetzt nicht mehr“, sagt Franke.

Denn nicht nur das Gradierwerk hat Verzug, auch die beiden Toiletten im Ost- und Westwall lassen noch ein bisschen auf sich warten. „Die Holzbauten stehen schon, die Spezialplatten für den Innenraum werden allerdings erst Ende Januar geliefert“, so Franke. Der Umbau des Weberturms zu einem öffentlichen Leseraum verzögert sich ebenfalls. Nur die Firma Berg, die den Auftrag für den zweiten Bauabschnitt (Nord- und Westwall) erhalten hat, soll noch dieses Jahr fertig werden.

Zuletzt haben Mitarbeiter in den Staudenbeeten die Blumenzwiebeln gepflanzt. 115.000 Stück. Dafür mussten die Pflanzen auch zurückgeschnitten werden. „Sie sind aber noch in den Beeten. Daher wäre es wünschenswert, wenn Fußgänger und Radfahrer nicht darüberlaufen und/oder -fahren würden“, sagt ein Mitarbeiter der Firma Berg. Aktuell wird das Kneipp-Becken montiert. Auch die restlichen Wege sind an der Reihe. Die Vorbereitungen für das neue Leit- und Orientierungssystem im Kurpark sollen ebenfalls noch vor der Frostperiode getroffen werden. Zudem soll es spätestens zur Eröffnung eine „Barrierefrei-App“ geben.

Apropos Eröffnung: Diese wird am Samstag, 25. Mai, gefeiert. „Die Tourist Information bereitet den Tag vor. Es wird zum Beispiel einen Sport- und Spielbereich im Ostwall geben. Live-Bands sollen im Westwall nahe der Tanzfläche auftreten. Abends wird alles illuminiert“, berichtet Franke und ergänzt: „Die Eröffnung soll ein Bürgerfest werden.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort