Klaus Stickenbroeck in der Gommanschen Mühle Eine Lesung mit viel Elan und Heiterkeit

Sonsbeck · Der Krimiautor Klaus Stickelbroeck begeisterte mit viel Witz und Einsatz bei einer Lesung in der Gommanschen Mühle in Sonsbeck. Unter anderem trug er aus seinem aktuellen Roman „Blondes Gift“ vor.

 Klaus Stickelbroeck bei seiner Lesung in der Gommanschen Mühle in Sonsbeck. Mit viel Witz und Einsatz riss er die Gäste in seinen Bann und sorgte für viele Lacher.  Foto: Hansen

Klaus Stickelbroeck bei seiner Lesung in der Gommanschen Mühle in Sonsbeck. Mit viel Witz und Einsatz riss er die Gäste in seinen Bann und sorgte für viele Lacher. Foto: Hansen

Foto: Rita Hansen

Er flüsterte und brüllte, sprang vom Stuhl auf, ließ sich wieder fallen, nur um in der nächsten Minute erneut aufzuspringen. Krimiautor Klaus Stickelbroeck las nicht einfach nur, er inszenierte seine Lesung zu einer sehr lebendigen Show mit Spitzenwäsche und viel Humor. Der Förderverein der Sonsbecker Gemeindebücherei hatte den Kerkener zur Lesung seines neuen Kriminalromans „Blondes Gift“ sowie seiner Kurzkrimis in die Gommansche Mühle geholt.

Binnen weniger Minuten zog der Autor die Zuhörer in seinen Bann, sorgte mit der Auswahl seiner Geschichten trotz zahlreicher Todesfälle für viel Heiterkeit. Beispielsweise, als er über die unterschiedliche Auffassung von gehorteten Wertstoffen und Trödel-Schrott und dem daraus resultierenden Verschwinden einer Ehefrau erzählte. Da leisteten die Lachmuskeln der Zuhörer Schwerstarbeit und das Kopfkino bekam eine Sondervorstellung von kippenden Türmen und sich in Körper bohrende Eisenzinken, grinsend kommentiert mit einem „Hui, war das ein fieses Geräusch!“ Seine kleinen, „besinnlichen“ Gedichte über Echos am Nebelhorn oder den Sonntagsspaziergang werden die Besucher zukünftig bei Wanderungen vorsichtige Schritte setzen lassen. Dabei ist mancher Tote einfach nur dem Enthusiasmus und der Fehlsichtigkeit des Täters geschuldet.

„Ich mache das total gerne“, versicherte der 56-Jährige, auf seine ausdrucksstarke Präsentation angesprochen, glaubhaft. Hatte sich Klaus Stickelbroeck in der ersten Hälfte der Lesung den Kurzkrimis aus seinem Buch „Haken dran“ gewidmet, gab er im zweiten Teil einen Einblick in die neuesten Belange rund um seinen Privatdetektiv Hartmann, mit dem er gerne mal mitleidet. „Mann, bezieht der Prügel. Das hat mir beim Schreiben wehgetan. Warum hält der aber auch nicht einfach mal seine große Klappe“, gab der Polizist schmunzelnd kleine Einblicke in seine Autoren-Arbeit.

Er habe mit „Blondes Gift“ ein Buch schreiben wollen, in dem Figuren und Szenen anders seien, als sie auf den ersten Blick zu sein scheinen. Inspiriert dazu hatte ihn Sebastian Fitzek, den er nicht nur als Leser, sondern auch durch gemeinsames Fußballspielen kennt, wie er erzählte. Im Anschluss nahm er die Zuhörer ein Stück mit auf einen ganz besonderen „Schienenverkehr“ und gab ein wenig vom Showdown in den Schächten der U-Bahn preis. Ein kleines Gedicht über eine nicht ganz geglückte Birnbaum-Planung beschloss den vergnüglichen Abend.

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