Xanten Eine Komödie um den "Siegfried von X"

Xanten · Die "BühnenRevoluZZer" gehen mit einem Stück um eine Theatertruppe an den Start, die bei einem Stück über die Nibelungen-Sage nur Katastrophen produziert.

Siegfried ist in Xanten als Königssohn geboren, er hat den Schatz der Nibelungen geraubt, tötet einen Drachen und badet in dessen Blut, wodurch er unverletzlich wird - bis auf eine Stelle an seiner Schulter, auf die ein Lindenblatt gefallen war. Er fährt nach Worms und verliebt sich in die schöne Burgunder-Prinzessin Kriemhild. Gernot will die schöne Brunhild von Island zur Frau, doch die nimmt nur denjenigen zum Mann, der sie im Wettkampf besiegt. Siegfried verspricht Gunther, ihm zu helfen, wenn der ihm im Gegenzug seine Schwester Kriemhild zur Frau gibt.

Wer mehr über die Nibelungensage wissen möchte, sollte sich auf den Weg nach Marienbaum machen, wo die Laien-Theatergruppe "BühnenRevoluZZer" am Freitag, 20. Oktober um 19.30 Uhr bei Hennemann Premiere feiert mit ihrer Komödie "Siegfried aus X". Thomas Tervoort hat die Nibelungensage quergelesen und daraus eine Komödie geschrieben, die nach der Premiere noch sieben Mal aufgeführt wird.

Matthias Franke (59), Marc Nakath (39), Hans Klaassen (60), Philipp Terhorst (38) und Thomas Tervoort (54) schlüpfen abwechselnd in Männer- und Frauenrollen, Kerstin Franke (55) spielt die Souffleuse bei der fiktiven Geschichte um ein Provinztheater, das sich über Wasser zu halten versucht und darauf baut, dass die nächste Produktion den erhofften Aufschwung bringt: Auf dem Spielplan der abgehalfterten Truppe steht die "Nibelungen-Sage", eben jenes mittelalterliche Epos mit allem, was das Theaterherz begehrt. Und wie beim Original geht es auch bei dem "Siegfried aus X" um Liebe und Hass, Mord und Totschlag, Neid, Gier, Eifersucht und Intrigen. Dabei stolpert die Truppe von einer Katastrophe in die andere.

Hans Klaaßen beispielsweise spielt König Gunther und gleichzeitig auch die schöne Kriemhild. Matthias Franke steht als Fiesling Hagen auf der Bühne, Philipp Terhorst macht den Bühnenarbeiter: "Ich bin Mädchen für alles, Junker, Seemann, Stallknecht, Wachposten." Thomas Tervoort hat nicht nur das Stück geschrieben und die einzelnen Rollen verteilt, er ist auch der Spielmann Volker von Alzey und sorgt als Regisseur dafür, dass seine Truppe wirklich nichts auf die Kette kriegt. Peter Schmahl (68) ist für die Technik zuständig, die Backstage-Damen Helga Omonsky und Annelie Thissen sorgen hinter der Bühne dafür, dass alles zügig geht beim Umziehen. Und sie helfen auch Hans Klaaßen, der ja eigenen Angaben zufolge keine Erfahrungen hat, wie man respektive frau einen BH anzieht. Wer den starken, schönen Siegfried gibt, wird nicht verraten.

Zwei Mal in der Woche haben sich die Laienschauspieler bei Nakath in Hamminkeln in der Garage getroffen. Jetzt, kurz vor der Premiere proben sie drei mal in der Woche. Am Sonntag, 15. Oktober, wird das Bühnenbild aufgebaut, "reine Arbeitszeit drei Tage auf einen Acht-Stunden-Tag umgerechnet", so König Gunther alias Kriemhild alias Tischler Klaaßen. Für die Kostüme hat die Truppe Trödelmärkte, die Caritas-Kleiderkammern und Emmaus in Sonsbeck abgegrast.

Tickets zum Preis von neun Euro gibt es im Snackpoint Dams in Xanten (Im Niederbruch) und bei den Darstellern.

(jas)
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