Xanten Ein Tag mit Waldelfen und Zaubertrollen

Xanten · Die integrative Kindertagesstätte "Waldblick" in Xanten hatte zu einem "ganz normalen" Tag der offenen Tür eingeladen.

 Der dreijährige Max kommt vielleicht bald in die Mooswichtelgruppe. Heilpädagogin Claudia Jamin kümmert sich schon mal um den Jungen. Mit dabei: Sabine Grewe mit ihrem Patenkind (von rechts).

Der dreijährige Max kommt vielleicht bald in die Mooswichtelgruppe. Heilpädagogin Claudia Jamin kümmert sich schon mal um den Jungen. Mit dabei: Sabine Grewe mit ihrem Patenkind (von rechts).

Foto: Olaf Ostermann

Mit der Resonanz ist Annegret Tigges-Willemsen, Leiterin der Xantener Kindertagestagesstätte Waldblick, zufrieden. Das Kennenlern-Angebot, regelmäßig in den Herbstwochen, kommt an. "Wir bekommen von Eltern ganz gezielte Nachfragen. Dabei geht es um Anmeldeverfahren, Finanzierung, Förderung oder um unsere Spielangebote", sagt sie. Die Besucher erleben bei der Stippvisite mit ihren Kindern einen ganz normalen Alltag, kein Fest oder aufwändige Aktivitäten. "Die Räumlichkeiten werden so gezeigt, wie sie von den Kindern genutzt werden. Das ist unser Anliegen", so die Einrichtungsleiterin.

Die Kita beheimatet die inklusiven Gruppen Mooswichtel, Waldelfen und die heilpädagogische Gruppe der Zaubertrolle. Über 40 Kinder mit und ohne Handicap ab dem zweiten Lebensjahr erleben einen spannenden Kindergartentag. Vier Plätze belegen Kinder unter drei Jahren. Die Kita Waldblick lebt mit dem Träger Lebenshilfe die Inklusion seit 18 Jahren. "Wir gehen mit der Inklusion völlig unaufgeregt um", sagt Tigges-Willemsen. Langjährige Erfahrungen im Umgang miteinander, entsprechende Fort- und Weiterbildungen und ein in sich schlüssiges Konzept sorgen beim 16-köpfige Mitarbeiterteam für einen routinierten Tagesablauf.

Die gebündelte Kompetenz vor Ort kommt allen Beteiligten zu Gute. Von Behinderung und Handicap ist die Rede und meint Kinder unter anderem mit Verhaltensauffälligkeiten, Entwicklungsstörungen, Autismus, körperlichen Einschränkungen oder dem Down-Syndrom. Zu den Besuchern gehört Sven van Nahmen, Sohn Max ist Kindergartenkind in der Hees. Der Dreijährige ist taub und erobert sich dank der Hörimplantate derzeit seine Welt. Seine sprachliche Förderung sorgt für einen immer größer werdenden Wortschatz. "Wir erleben, welche Fortschritte er dank individueller therapeutischer Förderung in seiner Entwicklung macht und Rückstände enorm aufholt. Max wird super gefördert", sagt Vater Sven, während Max sich mit anderen um die Knetmasse und das Ausstechen von Figuren kümmert.

Sabine Grewe, ehemalige langjährige Vorsitzende des Fördervereins, kennt die Kita über ihre Kinder. "Als wir uns damals um einen Kita-Platz gekümmert haben, überzeugte uns das individuelle Angebot, die kleinen Gruppen, das Konzept und die Lage. Eben Vielfalt", sagt sie. Als ideal erweisen sich die Nähe zum Reiterhof und der nahegelegene Wald für Ausflüge in die Natur. "Wir haben damals die Kita beim Tag der Offenen Tür kennengelernt und sind hängengeblieben", sagt Grewe, die für ihre Kinder ohne Handicap das fröhliche Miteinander, die inklusive Bildung und den sozialen Kompetenzerwerb hoch einschätzt.

Für Annegret Tigges-Willemsen bietet die Begegnung mit den Eltern auch die Möglichkeit auf Änderungen im nächsten Jahr hinzuweisen. "Die Richtlinien in der therapeutischen Förderung werden umgestellt und bindet die Eltern stärker ein", sagt die Leiterin. Weitre Infos unter

(sabi)
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