Xanten Ein neuer Trakt für die Viktor-Schule

Xanten · Die vier Fachräume in dem zweigeschossigen Anbau werden vom Land aus einem Integrationsprogramm bezuschusst.

 Bürgermeister Thomas Görtz mit Grundstein-Kartusche und Schulleiter Heinz Roters mit Spaten an der Stelle, wo der Anbau entsteht.

Bürgermeister Thomas Görtz mit Grundstein-Kartusche und Schulleiter Heinz Roters mit Spaten an der Stelle, wo der Anbau entsteht.

Foto: Armin Fischer

Seit 2008 hat Heinz Roters gekämpft - offiziell in Schulausschuss-Sitzungen, mit Briefen und immer wieder mit mündlichen Überzeugungsversuchen. Jetzt ist es so weit: An "seiner" Viktor-Grundschule wurde endlich der Grundstein für einen Erweiterungsbau gelegt. "Das ich das noch erleben darf", sagte der Schulrektor, der mit dem Schuljahresende in den Ruhestand tritt.

Der Erweiterungsbau an der Sonsbecker Straße 1 wird in zwei Stockwerken vier Lernräume beherbergen, die, so Roters, "absolut notwendig sind". Die Städtische Gemeinschaftsgrundschule platze aus allen Nähten. Viele Jahre lang hatte sie eine Dependance in Vynen, bis der dortige Schulstandort wegen zu geringer Anmeldezahlen endgültig geschlossen wurde. Jetzt besuchen 434 Kinder die Grundschule, 90 von ihnen am aktuellen Teilstandort Marienbaum.

Vor allem aber auch: Mehr als 200 Kinder werden nach Schulschluss im Offenen Ganztag betreut. Und: "Schon seit vielen Jahren arbeiten wir integrativ und befinden uns auf dem Weg zur Inklusion", so Roters. Und das gehe nur mit guten räumlichen, personellen und sächlichen Rahmenbedingungen. Individuelle Förderung und naturwissenschaftliche Lernprozesse, wie sie heute auch an Grundschulen gefordert werden, blieben sonst nur Stückwerk. "Bislang", so Roters, "haben wir zum Beispiel unsere zwei Sonderpädagogen in abgeteilten ehemaligen Klassenräumen untergebracht." Und der Ganztag erfordere - mit Ausnahme der Hausaufgabenbetreuung - nun einmal andere Einrichtungen als "normale" Klassenräume.

Diese Durststrecke findet nun ein Ende. Die Ganztagsbetreuung kann umziehen. Schüler, Lehrer und Sonderpädagogen finden neue Räume vor", sagte Bürgermeister Thomas Görtz - mit der Röhre für den Grundstein im Arm. Der Inhalt: die Bauzeichnung, ein Brief der Schule und die aktuelle Rheinische Post.

Im Kern, so der Bürgermeister, diene der barrierefreie Anbau, dessen obere Räume auch über einen Aufzug erreichbar sein werden, der die schulische Nutzung. Gleichzeitig aber werde ein separater Eingang an der Sonsbecker Straße gebaut. Und damit könnten zum Beispiel in den späten Nachmittagsstunden und auch Kurse der Volkshochschule und weiterer außerschulischer Partner stattfinden. Das sind dann zum Beispiel Computerkurse für Erwachsne, Tagungen von örtlichen Vereinen und Hilfsorganisationen. Vor allem auch Flüchtlinge sollen dann vom Anbau profitieren - in Deutsch- oder/und Computerkursen. Da werden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Ursprünglich hatte die Stadt mit Anbaukosten von 940.000 Euro geplant. Jetzt gibt es durch die neue Nutzung einen Zuschuss vom Land NRW. Das Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes stellt nämlich für ausgewählte Projekte aus dem Sonderprogramm "Hilfen im Städtebau für Kommunen zur Integration von Flüchtlingen zur Verfügung. Will heißen: Jetzt kostet der Anbau zwar satte 1,4 Millionen Euro, davon aber gibt es 685.000 Euro an Zuschüssen. Macht "nur" noch 715.000 Euro für die Stadt - 225.000 weniger als gedacht...

(RP)
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