Xanten Drogenplantage: Rheinberger will allein verantwortlich sein

Xanten · Skeptische Blicke ruhen auf dem Angeklagten, als sein Anwalt mitteilt, der 45-Jährige leide unter Atemnot und die Verhandlung müsse unterbrochen werden. Der Rheinberger, der beschuldigt wird mit zwei Männern aus Duisburg und Moers eine Marihuana-Plantage in Xanten-Birten betrieben zu haben, hat wenige Minuten zuvor noch erklärt, er sei allein für den Anbau und die Ernte verantwortlich gewesen.

Seine Aussage überrascht die Richter, denn nach der Festnahme hatte der 45-Jährige noch behauptet, der Duisburger Angeklagte sei an zwei Ernten beteiligt gewesen.

Zunächst beantwortet der Angeklagte die Fragen der Richter: Vor der Haftrichterin habe er den Duisburger belastet, weil ihm mitgeteilt worden sei: "Wenn du was sagst, kommst du raus." Außerdem habe dieser ihm ja am Tag seiner Festnahme ausnahmsweise geholfen, "die Blumen abzuschneiden". Auf die Frage Huismanns, warum er die Plantage betrieben habe, gibt der Rheinberger an, er habe "Schulden ohne Ende" gehabt und mit den Drogen Geld verdienen wollen. Verkauft habe er bis zu seiner Festnahme nichts. Wie er die Plantage im abgelegenen Bauernhaus mit Beleuchtung, Bewässerungssystem und Belüftung finanziert haben soll, bleibt unklar. Als Huismann fragt, ob der Moerser Angeklagte ihm bei der Elektronik geholfen habe, ist vom Rheinberger ein lautes Schnaufen zu vernehmen. Atemnot, wie sein Anwalt sagt. Er kann noch mit ruhiger Stimme erklären, er sei Diabetiker und bekäme durch seinen Mundschutz nicht ausreichend Sauerstoff. Die Verhandlung wurde abgebrochen und soll am Montag fortgesetzt werden.

(jma)
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