Xanten Dong-Open-Air: Hier kennt man sich

Xanten · Seit gestern läuft das Metal-Festival auf der Halde Norddeutschland.

 Seit gestern läuft das Dong-Open-Air in Neukirchen-Vluyn.

Seit gestern läuft das Dong-Open-Air in Neukirchen-Vluyn.

Foto: Stoffel

Dass das Dong-Open-Air-Festival woanders als auf der Halde Norddeutschland stattfinden könnte, das ist für viele Metal-Fans unvorstellbar. Jedes Jahr pilgern sie aus allen Himmelsrichtungen mit Sack und Pack auf ihre Kuppe, um in 100 Metern Höhe ihre Zelte aufzuschlagen. Am Donnerstagvormittag öffnete das Metalfestival seine Pforten und gab den Weg frei für tausende Fans, die trotz großer Mengen an Gepäck den steilen Aufstieg auf die Halde nicht scheuten. Das gute Wetter, erfrischende Getränke und zahlreiche gut gelaunte Menschen machten den rund halbstündigen Marsch zu Fuß etwas erträglicher. Wer ein paar Euro investieren wollte, konnte den Shuttle-Service bergaufwärts nutzen, doch die meisten schoben mit Boller- und Einkaufswagen ihr Hab und Gut selber Richtung Festivalgelände.

Dyrk, Mathias, Helene, Michél und Bastian gehören zur Crew und sind schon seit über zwölf Jahren mit dabei. Mit Wikingerhut, Krönchen und Fan-Shirts fügten sie sich perfekt in die Masse der Metal-Begeisterten ein. Als echte Urgesteine des Dong-Open-Air, haben sie miterlebt, wie das Festival in den vergangenen Jahren gewachsen ist. "Es wurde immer größer und immer ausgefallener", sagt Mathias. "Trotzdem bleibt es überschaubar und familiär. Man kennt sich inzwischen untereinander." Wettertechnisch sei in all den Jahren alles mit dabei gewesen: 2012 hatte es fünf Tage nur geregnet, 2013 gab es eine Hitzewelle. "Es gibt nur zwei Extreme: Entweder man steckt im Matsch fest, oder aber es ist eine brüllende Hitze", erzählt Helene.

Olaf Rumpf vom Streuseleis-Wagen war trotzdem voller Optimismus. "Der Umsatz ist nicht das Wichtigste". Der Siegener ist seit zehn Jahren im Geschäft und war im vergangenen Jahr das erste Mal in Neukirchen mit dabei. Auch er weiß die Atmosphäre zu schätzen. "Das Dong-Open-Air ist das angenehmste Festival, auf dem ich je war." Mit Schottenrock, passendem Hemd und Socken fühlt er sich sichtlich wohl unter den größtenteils schwarz gekleideten Besuchern. "Vor einigen Jahren war ich das erste mal auf einem solchen Festival und alle trugen Schwarz. Ich war echt eingeschüchtert. Doch dann trug jemand ein knall-pinkes T-Shirt mit der Aufschrift ,Schwarz war leider aus' und meine Berührungsängste waren dahin. Die Metalfans sind unglaublich humorvolle und nette Zeitgenossen."

(RP)
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