Rheinberg Die Suche nach liebevollen, einfühlsamen Familien

Rheinberg · Seit gut zweieinhalb Jahren haben die Jugendämter der Städte Moers, Kamp-Lintfort und Rheinberg die Vermittlung von Kindern in die vorübergehende Kinderhilfe selbst übernommen. Früher seien Kinder, die akut außerhalb ihrer Familie untergebracht werden mussten, ausschließlich durch die Anforderung anderer freier Träger in die Bereitschaftspflege vermittelt worden, erklärt Annegret Hiller vom Pflegekinderdienst beim Rheinberger Jugendamt. Durch den Zusammenschluss mit den anderen Jugendämtern sei es nun möglich, diesen Aufgabenbereich zumindest in Teilbereichen selbst aufzufangen. Die anderen Träger werden aufgrund der Vielzahl der Fälle weiter benötigt.

Das hat etwas mit Geld zu tun, gleichzeitig aber, so Sabine Rose vom Jugendamt Kamp-Lintfort mit den stark angewachsenen Fallzahlen. Die haben sich in den vergangenen zwei Jahren verdoppelt. Allein in Kamp-Lintfort zum Beispiel betrage die Zahl der sogenannten Inobhutnahmen 67 Fälle im Jahr. Allerdings kann davon nur ein Teil in diese "Kurzzeitfamilienpflege" übernommen werden. Andere werden zum Beispiel in Heimen untergebracht.

Auf acht Bereitschaftspflegeeltern können die drei Jugendämter inzwischen zurückgreifen. Vier kommen nach einem Lehrgang um Ostern dazu. "Aber wir brauchen eigentlich dringend noch mehr Familien, die sich derart engagieren", betont Gabriele Empelmann aus Moers, wohl wissend, dass dieses Engagement großes Einfühlungsvermögen und Liebe verlangt, zumindest zu jedem Beginn aber auch Kraft kostet.

(Kursbeginn und Anmeldungen auf Anfrage bei den Institutionen).

(RP)
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