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Kommentar Die Entscheidung fiel in Kamp-Lintfort

Xanten · René Schneider bleibt der Landtagsabgeordnete der Region - und ist nun Oppositionspolitiker. Eine neue Rolle, die seiner Karriere sogar nutzen kann. Was nach dem Wahlabend bleibt, ist Unzufriedenheit mit dem Zuschnitt des Wahlkreises 63 und der Teilung von Rheinberg.

Der große Wahlerfolg von CDU und FDP im Land reichte nicht, um den Wahlkreis 57 zu gewinnen. René Schneider aus Kamp-Lintfort bleibt Landtagsabgeordneter - auch, weil er in seiner Heimatstadt deutlich mehr Erststimmen bekam als seine SPD Zweitstimmen. Hätte er sich mit dem Ergebnis seiner Partei begnügen müssen - der Abend hätte anders laufen können. Und Kamp-Lintfort ist nun einmal deutlich größer als Rheinberg, Xanten, Alpen oder Sonsbeck und dominiert den Wahlkreis. Wäre es nach den Wählern in den vier anderen Kommunen gegangen, könnte sich Rainer Groß heute auf die erste Fraktionssitzung in Düsseldorf vorbereiten. Und in der CDU wird mancher fragen, ob der Kamp-Lintforter Nick Kriegeskotte, Groß in der innerparteilichen Entscheidung knapp unterlegen, nicht doch besser gegen Schneider hätte punkten können.

Die Region behält nun ihren auch vom politischen Gegner durchaus geschätzten, auf jeden Fall aber akzeptierten Landtagsabgeordneten. Allerdings wird er wohl nicht mehr Teil der Fraktion sein, die die Regierung stellt. Oppositionsarbeit ist angesagt, das macht den Zugang zu manchen Ministerien sicherlich nicht einfacher für Schneider. Andererseits wird die SPD sich neu aufstellen müssen, viele altgediente Genossen werden abtreten oder nicht mehr die Macht haben, die sie gewohnt waren. Für einen engagierten und anerkannten Politiker wie René Schneider also durchaus auch die Chance, neue Aufgaben zu bekommen und in der Hierarchie weiter nach vorn zu rücken.

Die Rathäuser in der Region, alle "schwarz" geführt, müssen nun ihrerseits die Kontakte zu "ihrer" Landesregierung ausbauen. Ein guter Draht nach Düsseldorf ist für jede Kommune wichtig.

Was bleibt, ist ein ungutes Gefühl, was die Einteilung der Wahlkreise angeht. Zwar haben die Kandidaten sich redlich bemüht, für den Wahlkreis 63 auch in Rheinberg zu werben. Aber es ist und bleibt ein Wahlkreis der Stadt Duisburg - mit ganz anderen Themen auf der Tagesordnung als in unserer Region. Der neue Landtag wäre gut beraten, sich noch einmal die Zahlen und Entwicklungen genau anzuschauen und bis zur nächsten Wahl ein Lösung zu finden, die mehr den Wünschen der Wähler entspricht.

(RP)
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