Xanten Der Viktorschrein wird Massen anziehen

Xanten · Die Propsteigemeinde rechnet mit bis zu 5000 Teilnehmern an der Prozession am Sonntag. Der Erzbischof von Köln, Joachim Kardinal Meisner, wird als Sondergesandter des Papstes predigen. Die Messe wird im Internet übertragen.

 Die Mitglieder der Steuerungsgruppe zum Domjubiläum am Viktorschrein (von links): Marie-Luise Jordans-Theußen (Pfarrgemeinderat), Pastoralreferent Lars Lindemann, Johannes Schubert (Dombauhütte), Propst Klaus Wittke, Franz-Josef van Holt und Elisabeth Maas (Stiftsmuseum).

Die Mitglieder der Steuerungsgruppe zum Domjubiläum am Viktorschrein (von links): Marie-Luise Jordans-Theußen (Pfarrgemeinderat), Pastoralreferent Lars Lindemann, Johannes Schubert (Dombauhütte), Propst Klaus Wittke, Franz-Josef van Holt und Elisabeth Maas (Stiftsmuseum).

Foto: armin fischer

Die Große Viktortracht ist der geistliche Höhepunkt der Feiern im Jahr des Domjubiläums. Am nächsten Sonntag tragen Mitglieder der Helenen, der Victorsse und der Kolpingfamilie den 100 Kilo schweren Schrein mit den Gebeinen des Xantener Heiligen durch die Stadt zum Fürstenberg. Die Steuerungsgruppe, in der die Organisation der Jubiläumsfeiern zusammenläuft, stellt sich auf großen Andrang ein: 3000 bis zu 5000 Menschen, darunter Xantener Schüler, Mitglieder der Schützenvereine, der Propsteigemeinde sowie viele weitere Gläubige und Schaulustige. An der Spitze der Viktortracht steht eine dreiköpfige Delegation des Papstes: der Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner, den Papst Franziskus zum Sondergesandten ernannt hat, der ehemalige Dompropst Alfred Manthey und Dechant Wolfgang Schmitz.

Für die Großveranstaltung mussten die Organisatoren unter anderem in Zusammenarbeit mit der Polizei und der Stadt ein Sicherheitskonzept erstellen. Propst Klaus Wittke, Kopf der Steuerungsgruppe, mahnte gestern aber, in der Großen Viktortracht kein bloßes Spektakel zu sehen. "Es geht nicht nur darum, hinter den Reliquien zu laufen. Wir wollen die Menschen motivieren, ein neues, tieferes Verständnis für den Glauben zu gewinnen. Wir wollen zeigen, dass sich das Bekenntnis zu Jesus Christus lohnt." Wittke erinnerte an die Tradition der Viktortracht. Seit dem 13. Jahrhundert haben Christen am Schrein gebetet: "Der Heilige war der Freund Gottes. Er vergegenwärtige die Himmelskraft und wurde deswegen verehrt und angefleht." Die Prozession findet nur etwa alle 25 Jahre anlässlich hoher Fest- und Gedenktage oder besonderer Ereignisse statt, im vergangenen Jahrhundert viermal: 1921, 1936, 1966 und 1991.

Die Große Viktortracht beginnt am Sonntag um 9 Uhr mit einem Pontifikalamt im Dom. Die Prozession führt ab 10.15 Uhr über den Marktplatz, die Marsstraße und die Viktorstraße zum Trainingsplatz des TuS Xanten auf dem Fürstenberg. Nach einer Predigt von Kardinal Meisner setzt sich der von vier Musikvereinen begleitete Zug gegen 12 Uhr zurück Richtung Stadt. Gegen 12.45 Uhr erteilt Kardinal Meisner auf dem Marktplatz den abschließenden päpstlichen Segen.

Da der Platz im Dom wohl knapp wird, wird das um 9 Uhr beginnende Pontifikalamt mit Kardinal Meisner, Bischof Felix Genn und Weihbischof Wilfried Theising in Bild und Ton in den Kreuzgang übertragen, wo auch die Kommunion empfangen werden kann. Familien mit Kindern, die sich das Gedränge ersparen wollen, haben die Möglichkeit, ins Haus Michael auszuweichen. Marienschülerinnen können der Messe per Übertragung in ihrer Aula folgen. Und Menschen in aller Welt können ihr im Internet beiwohnen: Das Kölner Domradio überträgt sie live unter www.domradio.de.

Die Organisatoren wiesen gestern darauf hin, dass es nur 400 Sitzplätze im Dom geben wird. Auch die Sitzbänke, die auf dem Fürstenberg aufgestellt werden, reichen vermutlich nur für einen Teil der Menschen. Von den körperlichen Strapazen der Prozession können die Teilnehmer sich anschließend auf dem Marktplatz erholen. Die Malteser servieren dort Suppe, es gibt einen Imbisstand, Musikvereine spielen auf.

(RP)
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