Xanten Der Tross geht auf Reisen

Xanten · Die Sommerferien stellen Familien mit vielen Kindern stets vor eine große Herausforderung. Wie kommt man zum Urlaubsort? Wo kann man dort wohnen? Und wie wird man vor Ort allen Kindern gerecht? Drei Großfamilien aus Xanten berichten von ihren Urlaubserfahrungen.

Die Planungen im Hause Peeters haben schon früh angefangen. Wenn die achtköpfige Familie in den Urlaub starten will, gibt es im Vorfeld viel zu koordinieren. „Das ist ganz schön anstrengend“, sagt Mutter Simone Peeters. Nicht alle Kinder packen ihren Koffer schon alleine. Und nicht alle haben ihre Kleidungsstücke vor dem Urlaub rechtzeitig in die Wäsche gegeben. Dafür haben sich andere Aufgaben längst eingespielt. „Das Auto zu packen ist inzwischen Routine“, sagt Peeters. Da wird ein Anhänger ausgeliehen, in den alle Koffer passen.

In diesem Jahr gab es gleich zwei Neuerungen beim Jahresurlaub der Birtener Großfamilie. „Normalerweise fahren wir immer an die Ostsee“, erzählt Simone Peeters, „diesmal ging es ins Allgäu.“ Außerdem war die XXl-Familie erstmals dezimiert. Die älteste Tochter, die 15-Jährige Carolin, war statt mit ihren Eltern und fünf Geschwistern mit einer Alpener Jugendgruppe unterwegs. „Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, es fehlte irgendetwas“, räumt Mutter Peeters ein.

An ihrem Grundsatz, mindestens drei Wochen Urlaub zu machen, änderte sich indes nichts. „Wir brauchen immer sehr lange, um irgendwo anzukommen“, sagt Peeters. Dann gilt es, den Bedürfnissen aller Kinder gerecht zu werden. Besonders beliebt sind deshalb Bauernhöfe als Ferienziel. „Da sind andere Familien mit Kindern“, erklärt Simone Peeters. Und das bedeutet weniger Arbeit für die Eltern.

Relativ stressfrei

Rainer und Monika Balonier haben ihren Urlaub noch vor sich. In den Herbstferien geht es in den Schwarzwald: Vater, Mutter, sechs Kinder und drei Hunde. Die Baloniers sind gut organisiert. „Das ist relativ stressfrei“, sagt Vater Rainer. „Jeder weiß, was er zu tun hat und wo er hin muss.“ Im vergangenen Jahr hat sich die neunköpfige Familie – die ältesten Söhne Dominik und Patrick sind in der Ausbildung in Oberstdorf – ein eigenes Ferienhaus im Schwarzwald zugelegt. „Vorher hatten wir hin und wieder Probleme eine Unterkunft zu finden“, erzählt Balonier. Das hätte aber mehr an den großen Hunden der Familie als den vielen Kindern gelegen.

Anderthalb bis zwei Tage vorher beginnen die Planungen. Ein großer Bus wird randvoll gepackt, früh morgens geht es dann los. „Und spätestens dann sind auch meine Frau und ich schon in Urlaubsstimmung“, sagt Rainer Balonier. Vor Ort hat man inzwischen schon Bekanntschaften mit den „Urlaubs-Nachbarn“ geschlossen – samt Kindern. „Ansonsten beschäftigen sich die Kinder aber auch gut untereinander“, sagt Vater Rainer. Bei sechs Geschwistern ist die Auswahl ja auch groß.

Stress nach dem Urlaub

Der Stress nach dem Urlaub ist da ungleich größer für die Eltern einer Großfamilie. Vor allem das Wäschewaschen nimmt dann viel Zeit in Anspruch. 15 bis 20 Maschinen kommen bei Peeters’ binnen kürzester Zeit zusammen, erzählt Mutter Simone. Auch die Baloniers sind mehrere Tage damit beschäftigt, die Kleidung zu säubern. Erst danach kehrt wieder Alltag ein – bis zum nächsten Urlaub.

(RP)
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