Xanten Der Niederrhein ist stolz auf Xantens Dom

Xanten · Pontifikalamt und Festansprachen zum Jubiläum: Ministerpräsidentin Hannelore Kraft würdigte "eines der wichtigsten Denkmäler".

 Im Kreuzgang und im Hof des Stiftsmuseums gab es (bei Schnittchen, Wein und Wasser) viel Zeit zur Unterhaltung.

Im Kreuzgang und im Hof des Stiftsmuseums gab es (bei Schnittchen, Wein und Wasser) viel Zeit zur Unterhaltung.

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

Die Perlenkette der Feierlichkeiten zum 750-jährigen Dom-Jubiläum hielt gestern eine weitere Kostbarkeit gläubigen Gedenkens bereit. Münsters Diözesanbischof Dr. Felix Genn stand dem festlichen Pontifikalamt im St.-Viktor-Dom vor. So, als wollten sie Besonderheit der erhebenden Eucharisiefeier mit jubilierendem Gesang des Domchores und des so trefflich benannten Chores Ad Sanctos auch nach außen künden, marschierten vorab die Schützen der St. Helena-Bruderschaft mit Fanfarenstößen an — schließlich feierten sie gleichzeitig ihr Patronatsfest.

Trotz der zusätzlich aufgestellten Stühle fanden nicht alle Besucher Platz. Dafür war der in die hohen Gewölbe aufsteigende Gemeinde-Gesang umso kräftiger. Gastgeber Propst Klaus Wittke stand bei der Begrüßung die Freude ins Gesicht geschrieben und der eingangs gesungene triumphale Hymnus "Ein Haus voll Glorie schauet" hätte besser nicht gewählt sein können.

Passend zum Motto des Jubiläumsjahres "Kommt zu ihm dem lebendigen Stein", wies das Evangelium auf den Apostel Petrus hin: "Du bist Petrus der Fels und auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen." Bischof Genn, der zuvor schon an die Teilnahme von Bischof Clemens August Graf von Galen an der Großen Viktortracht und seine mutige Predigt während der NS-Zeit erinnerte, rief auch in heutiger Zeit zum Bekenntnis auf, an das man sich ähnlich wie bei einem Stein stoßen könne.

Die Kirche sei das Geheimnis der Entgrenzung griff Bischof Genn ein Zitat von Johannes Bours auf. Im Glauben an Christus sei so die Kraft zu finden, selbst lieben zu können und wie die in der Krypta ruhenden Märtyrer über den Tod hinaus Leuchttürme, gleichermaßen lebendige Steine zu werden.

Besondere Würdigung fand die Anwesenheit der nordrhein-westfälischen Ministerpräsidentin Hannelore Kraft in den Grußworten der Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Marie-Louise Jordans-Theußen, insbesondere auch angesichts deren schon vorher gemachten Zusage, die Instandhaltung der hochgotischen, von Kaiserin St. Helena gestifteten Kathedrale weiter fördern zu wollen. In Anlehnung an den persönlichen Liebes-Brief einer Schülerin an den "lieben Dom", der vieles erlitten habe und so schön wieder erstanden sei, gestand Marie-Louise Jordans-Theußen dankbar, dass dies ohne die ideelle und finanzielle Hilfe des Landes nicht möglich gewesen sei.

Die Ministerpräsidenten selbst freute sich darüber, den Festtag mit Blick "auf eines der wichtigsten Denkmäler, auch über das Land Nordrhein-Westfalen hinaus", gemeinsam feiern zu können. "Mehr als ein Bauwerk", sei der Dom zu jeder Zeit Symbol für Beständigkeit, ein Zeichen christlicher Glaubens- und Wertevermittlung. Ihr an den Retter des Domes, Professor Walter Bader, und die Mitarbeiter der Dombauhütte gerichteter Dank mündete in dem Wunsch, "dass alle, die den Dom besuchen, das erkennen — Glück auf und Gottes Segen", rief Hannelore Kraft von Beifall begleitet aus.

Immer wieder in den Dom hinein gehen und Zuversicht erbitten und erhalten zu können, ließ Bürgermeister Chrstian Strunk etwas euphorisch werden: "Ist es nicht ein wunderschöner Tag, der uns alle zusammenführt in diesen herrlichen Dom?!" Dom und Stadt seien eins, stellte er fest.

Letztlich dankte Dompropst Klaus Wittke mit der Übergabe von Gastgeschenken in Buch- und Steinform: Die Steine stammten aus dem Dom. Sie tragen ein eingemeißeltes Logo — das Siegel der Propsteigemeinde.

(RP)
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