Xanten "Der Dom braucht Freunde"

Xanten · Besorgte Bilanz in der Versammlung des Dombauvereins Xanten: Junge Menschen lassen sich kaum noch für die Arbeit des Vereins interessieren. Ein an Mitglieder starker Verein sichert die Arbeitsplätze der Dombauhütte.

Mit 430 Mitgliedern ist der Xantener Dombauverein groß und auch weiträumig in der Region verankert. Doch Hans-Wilhelm Barking, Vorsitzender des Dombauvereins, gab jetzt in der Mitgliederversammlung einen Warnschuss ab: Die Mitgliederzahl schrumpfe rapide. Grund sei der hohe Altersdurchschnitt. Doch hohe Mitgliederzahlen seinen entscheidend für die Arbeitsstellen in der Dombauhütte. Barking: "Der Dom braucht Freunde. Höchste Priorität ist, die Arbeitsstellen in der Dombauhütte zu erhalten, denn ohne diese ist die Dombauhütte nur eine leere Hülle."

Der Xantener Viktor-Dom ist eines der bedeutendsten Wahrzeichen Xantens. Im Laufe der Jahrhunderte wurde er jedoch durch Krieg und Wetter immer wieder in Mitleidenschaft gezogen. Der "Verein zur Erhaltung des Xantener Domes" (Dombauverein) engagiert sich daher unermüdlich dafür, das Herzstück der Stadt für die Nachwelt zu wahren. "Leider sind nur wenige junge Leute an dem Verein interessiert", ergänzte Geschäftsführer Hermann Josef Kanders. Die Facharbeiter der Dombauhütte sind es schließlich, die die notwendigen Restaurierungsarbeiten leisten. "Und der Restaurierungsbedarf ist noch lange nicht erschöpft", fügte Kanders hinzu.

Restaurierung der Fassade

Eine der langjährigen Kernarbeiten ist die Restaurierung der Außenfassade. Letztes Jahr nahmen die Steinmetze die Chorfassade in Angriff, wobei beschädigte oder fehlende Steine im Mauerwerk ersetzt und das Maßwerk in den Obergaden der Fenster restauriert wurden.

Größte Herausforderung ist aber der Schutz der wertvollen Glasmalereien. Schon seit 2006 versehen die Facharbeiter Fenster um Fenster mit einer Außenschutzverglasung, die sowohl die Glasmalereien schützen als auch die klimatischen Bedingungen im Dom verbessern soll.

Während dessen werden die ausgebauten Glasmalereien gereinigt und von schädlichen Krusten befreit.

Mit viel Fingerspitzengefühl konnte letztes Jahr das Barbarafenster fertiggestellt werden. Ebenso wurde der Boden im Kreuzgangbereich restauriert und dabei behindertengerecht angelegt.

Kommende Ziele sind die Schutzverglasung und Restaurierung der Hagedornfenster, die in einem sehr schlechten Zustand sind, und die umfassende Erneuerung des Kapitelsaals. Zu Ehren von Dompropst Alfred Manthey soll das unfertige Fenster in der Sakristei noch vor seinem Abschied im September fertiggestellt werden.

Zudem schenkte der Dombauverein dem Dompropst zum Dank für dessen langjährige Vorstandsarbeit Glasmalereikopien in Form einer Sonne und eines Mondes, die aus dem Sakristeifenster stammen.

(beaw)
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