Tobi Katze "Depression und Humor sind ja kein Widerspruch"

Xanten · Rheinberg Am Freitag, 6. Oktober, darf in der Rheinberger Stadthalle, 20 Uhr, herzhaft gelacht werden, auch wenn dafür auf den ersten Blick kein Anlass besteht. Denn Autor und Poet "Tobi Katze" alias Tobias Rauh liest und erzählt aus seinem 2015 erschienen Spiegel-Bestseller "Morgen ist leider auch noch ein Tag". Klingt depressiv - und ist es auch. Wie mindestens vier Millionen Deutsche leidet auch Rauh an der (Volks-)Krankheit Depression. Als Tobi Katze begegnet der Dortmunder dem Schwermut, der wie eine bleierne Weste an den Betroffenen hängt, mit Humor. Im Interview mit der RP klärt der Autor zu Risiken und Nebenwirkungen auf.

Rheinberg Am Freitag, 6. Oktober, darf in der Rheinberger Stadthalle, 20 Uhr, herzhaft gelacht werden, auch wenn dafür auf den ersten Blick kein Anlass besteht. Denn Autor und Poet "Tobi Katze" alias Tobias Rauh liest und erzählt aus seinem 2015 erschienen Spiegel-Bestseller "Morgen ist leider auch noch ein Tag". Klingt depressiv - und ist es auch. Wie mindestens vier Millionen Deutsche leidet auch Rauh an der (Volks-)Krankheit Depression. Als Tobi Katze begegnet der Dortmunder dem Schwermut, der wie eine bleierne Weste an den Betroffenen hängt, mit Humor. Im Interview mit der RP klärt der Autor zu Risiken und Nebenwirkungen auf.

Haben Sie heute schon gelacht?

Tobi Katze Ja, gleich nach dem Aufstehen. Depression und Humor sind ja kein Widerspruch. Ich spreche ja auch in meinem Buch zum Teil humorvoll über die Krankheit.

Richtet sich ihr Programm an Menschen mit Depression?

Katze Es kommen sehr viele Menschen mit dieser Krankheit zu meinen Lesungen. Sie fühlen sich wohl, weil sie nicht alleine damit sind und über sich und ihre Depression lachen können. Es kommen aber auch Menschen, die etwas über diese Krankheit erfahren möchten.

Eine Lesung als Gruppentherapie?

Katze So weit würde ich nicht gehen. Ich stelle fest, dass die Krankheit in weiten Teilen der Bevölkerung nicht ernstgenommen wird. Ich erkläre den Leuten, warum es nicht damit getan ist, den Betroffenen zu raten, sich nicht so anzustellen. Depression kann jeden treffen, es ist keine Krankheit für Loser.

Wie wird das vom Publikum angenommen?

Katze Menschen mit Depression erzählen mir, dass sie sich verstanden fühlen und auch mal über sich selber lachen konnten. In den Gesprächen geht es oft um persönliche Leidensgeschichten. Angehörige sagen mir hinterher, dass sie die Krankheit besser verstehen.

Sie nennen ihre Art der Aufführung Live-Literatur mit Risiken und Nebenwirkungen. Was heißt das?

Katze Es handelt sich um eine Lesung mit vielen Stand-Up-Elementen. Was die Risiken und Nebenwirkungen betrifft: Mein Programm ist so ein bisschen wie ein Besuch beim Arzt: Es tut manchmal weh, aber es hilft. Die einzige Nebenwirkung besteht aus Nachdenken.

(erko)
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