Sonsbeck Den Hof-Exoten auf der Spur

Sonsbeck · Der Kreis unterstützt das Projekt „Höfenamen“ des Vereins für Denkmalpflege Sonsbeck. Der Verein will nicht nur Schilder an den Höfen anbringen. Eine Broschüre und ein Buch sollen erscheinen.

Die gute Nachricht erfuhr Heinrich Kerstgens, Vorsitzender des Vereins für Denkmapflege Sonsbeck von unserer Zeitung: Der Kreis unterstützt das Vereinsprojekt „Höfenamen“. Die Sonsbecker zählen zu den Vereinen, unter denen Mittel für „gruppenspezifische Kulturarbeit“ aufgeteilt werden. „So viel wie wir beantragt haben, bekommen wir nicht“, meinte Kerstgens trocken. Aber immerhin: Das Geld bringt das ehrgeizige Vorhaben ein Stück nach vorn.

„Das Projekt ist umfangreicher als wir gedacht haben“, erläuterte Heinrich Kerstgens. Das ursprüngliche Ziel, die ersten Schilder bereits im Frühjahr 2009 aufzustellen werde man wohl nicht erreichen können. Zahlreiche Bezeichnungen von Höfen in Sonsbeck und Umgebung wurden von den Mitglieder der innerhalb des Vereins gebildeten Arbeitsgemeinschaft „Höfenamen“ zusammengetragen. Der Verein will die Namen nicht nur durch Schilder an den Gebäuden(bzw. an den Zufahrten, wenn die Höfe abseits der Straße liegen) kenntlich machen, sondern auch die Namensherkunft genau klären.

Viele Wechsel

Bei den Hofbesitzern sei man auf große Kooperationsbereitschaft gestoßen, etliche seien auch zu einer finanziellen Beteiligung bereit. Bei den Bezeichnungen ihrer Höfe müssen aber auch die Besitzer oft passen. „Es hat viele Eigentümerwechsel gegeben“, erläutert Kerstgens. „Die neuen Eigentümer wissen häufig gar nicht, warum ihr Hof einen bestimmten Namen trägt.“

Es gebe so manchen „Exoten“ unter den Höfenamen, erläutert der Vereinsvorsitzende. Klappboomshof, Voosenhof - warum sie so heißen, habe der Verein bisher nicht genau feststellen können. „Vielleicht lag der Klappboomshof früher an einer Bezirksgrenze“, mutmaßt Kerstgens. Lag er, wie wir von Johannes Peters, Fachbereichsleiter im Sonsbecker Rathaus erfuhren. „Am Hof verlief früher die Grenze des Herzogtums Kleve nach Alpen“, meinte er. Auf einem benachbarten Weg habe es eine Schranke (Klappboom) gegeben.

Literatur zum Thema Höfenamen sei spärlich, erläuterte Heinrich Kerstgens. „Bücher, die wir haben, beziehen sich vor allem auf den Krefelder Bereich.“ In der Region ist ein solches Projekt bisher einmalig. Der Sprachforscher Georg Cornelissen vom Amt für Rheinische Landeskunde habe dem Sonsbecker Verein bereits seine Unterstützung zugesagt.

Erster Entwurf

Als Ergänzung zu den Schildern will der Verein für Denkmalpflege eine Broschüre mit weiteren Erläuterungen heraus geben – und als Krönung später ein umfangreiches Buch, in dem die Forschungsergebnisse anhand von Grafiken und Bildern illustriert werden. Einen ersten Entwurf für die Schilder hat der Künstler Günter Lemmen bereits gemacht. Doch darüber, so Kerstgens, müsse man im Verein noch diskutieren.

(RP)
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