Demografischer Wandel Sonsbeck und Xanten wollen bei Pflegeberatung kooperieren

Sonsbeck/Xanten · Vor dem Hintergrund einer immer älter werdenden Gesellschaft soll das trägerunabhängige Beratungsangebot in den Verwaltungen ausgebaut werden. So wollen Sonsbeck und Xanten die Herausforderung annehmen.

 Die kommunale Pflegeberatung informiert trägerunabhängig über Betreuungsangebote, Pflegedienste und Hilfsangebote vor Ort für Senioren. 

Die kommunale Pflegeberatung informiert trägerunabhängig über Betreuungsangebote, Pflegedienste und Hilfsangebote vor Ort für Senioren. 

Foto: dpa/Christophe Gateau

Auch in der Gemeinde Sonsbeck macht sich der demografische Wandel bemerkbar. Schon heute sind 22 Prozent der Bürger und Bürgerinnen mindestens 65 Jahre alt. Sonsbecks Politik berät in der Sozialausschusssitzung am Donnerstag, 3. Februar, um 18 Uhr im Kastell (3G-Regel) daher darüber, die trägerunabhängige Pflegeberatung in der Verwaltung zu erweitern. Angedacht ist dafür eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung mit der Stadt Xanten, um gemeinsam eine Vollzeitstelle für die Beratung zu schaffen.

Aktuell wird die Pflegeberatung in der Gemeinde Sonsbeck von einem Mitarbeiter des Fachbereichs Ordnung und Soziales mit einem Stundenumfang von 0,2 Stellen angeboten. In Xanten beläuft sich der Stundenumfang auf 0,3 Stellen. Vor dem Hintergrund einer immer älter werdenden Gesellschaft, bei zeitgleichem „Fachkräftemangel in den stationären Einrichtungen der Altenhilfe sowie bei den ambulanten Diensten“, wie es in den Sitzungsunterlagen heißt, will der Kreis Wesel die trägerunabhängige Pflegeberatung in allen 13 Kommunen intensivieren und mit qualifizierten Beratungsfachkräften ausbauen. Das hat der Kreistag in seiner Sitzung am 16. Dezember beschlossen.

Für Sonsbeck heißt das konkret, dass die Pflegeberatung auf 0,5 Stellen erweitert werden soll. Gleiches gilt für die Stadt Xanten. Beide Kommunen haben bereits Gespräche miteinander darüber geführt, mit Hilfe einer öffentlich-rechtlichen Vereinbarung das Angebot zu bündeln. Statt einer Halbtagsstelle in den jeweiligen Verwaltungen soll demnach in Xanten eine Vollzeitstelle ausgeschrieben werden. Die Fachkraft würde aber ebenso in Sonsbeck eingesetzt werden und die Gemeinde die Personalkosten entsprechend zur Hälfte erstatten. Die anteiligen Kosten lägen für Sonsbeck bei rund 45.000, von denen der Kreis Wesel knapp über 19.000 Euro übernimmt. Die Mittel sind im Entwurf des Haushaltsplans 2022 bereits eingeplant.

Sonsbecks Verwaltung befürwortet den Abschluss der Vereinbarung. Hierdurch könnten „sich ergebende Synergien genutzt und mit der Vollzeitstelle gleichzeitig ein attraktives Stellenangebot geschaffen werden“, heißt es in den Sitzungsunterlagen.

Der Entwurf der öffentlich-rechtlichen Vereinbarung wird derzeit bei der Kommunalaufsicht des Kreises geprüft. Ein Ergebnis liegt noch nicht vor. Die Vereinbarung soll voraussichtlich im April oder Mai in Kraft treten, sofern die Räte zustimmen.

Kreisweit soll die trägerunabhängige Pflegeberatung von derzeit 4,9 Stellen auf acht Stellen ausgebaut werden. Alpen soll von 0,2 auf 0,5 Stellen aufstocken, Rheinberg von 0,3 auf 0,5 Stellen. Insgesamt will der Kreis Wesel seine Förderung dafür von 188.995 Euro jährlich auf 308.636 Euro erhöhen. Aktuell wird die Pflegeberatung in nur fünf Kommunen von Fachberatern (zum Beispiel Sozialarbeitern, Pflegekräften) durchgeführt.

(beaw)
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