Xanten Deichsanierung in Xanten verzögert sich

Xanten · Es gibt Probleme bei Ankäufen von Grundstücken im Abschnitt zwischen B57 und der Kläranlage Lüttingen. Der Bau des folgenden Abschnitt Wardt bis Lüttingen steht erst 2019 an. Schon jetzt wird aber über die Transportwege nachgedacht.

 Der Deich in der Beek. Eigentlich sollte die Sanierung hier schon im April beginnen. Aber erst muss der Deichverband sich mit Grundstückseigentümern einig werden. Erst dann erfolgt die Ausschreibung der Arbeiten.

Der Deich in der Beek. Eigentlich sollte die Sanierung hier schon im April beginnen. Aber erst muss der Deichverband sich mit Grundstückseigentümern einig werden. Erst dann erfolgt die Ausschreibung der Arbeiten.

Foto: armin fischer

Der Neubau des Deiches zwischen Wardt (Gut Grindt) und Lüttingen ist noch Zukunftsmusik. Wohl erst 2019 werde damit begonnen, sagte gestern Karl-Heinz Tepper, Leiter des Geschäftsbereiches Technik beim Deichverband Xanten-Kleve. Die Planung startet jedoch noch in diesem Jahr. Und nicht nur beim Deichverband macht man sich schon jetzt Gedanken darüber, wie das Material zur Baustelle gebracht werden kann. "Der Transport muss für die Anwohner verträglich erfolgen", sagte gestern Pankraz Gasseling, in Lüttingen wohnender Vorsitzender der CDU-Ratsfraktion. Die CDU wolle sich in dieser wichtigen Angelegenheit frühzeitig positionieren. Auch die Wardter sind als "gebrannte Kinder" auf der Hut. "Wir müssen darauf achten, dass nicht wieder die Lkw durch das Dorf rollen", sagt zum Beispiel der Wardter Jörg Kraemer (FBI).

Unvergessen sind die Proteste der Wardter gegen unzählige Lastwagentransporte mitten durchs Dorf im Zuge des Deichbaus zwischen Vynen und Wardt. Nach langem Hin und Her wurde eigens eine Schiffanlegestelle geschaffen, über die dann ein Großteil des Materials ankam. Auch für den Deichbau zwischen Wardt und Lüttingen werde der Schiffstransport im Zuge des Planungsverfahrens sicherlich als "ernsthafte Alternative" erwogen, sagte gestern Karl-Heinz Tepper. Der ehemalige Kieshafen Wardt würde optimal an der Deichbaustelle liegen. Ob er genutzt werden kann, sei aber nicht nur eine Frage der Kosten, sondern hänge auch von "landschaftsökologischen Aspekten" ab. Eine Anspielung auf die Fledermaus-Affäre bei den Arbeiten zwischen Vynen und Wardt: Auch damals sollte schon der alte Kieshafen genutzt werden — bis Naturschützer entdeckten, dass sich in den dortigen Spundwänden möglicherweise die schützenswerte Rauhautfledermaus eingenistet hatte.

Nicht nur Debatten über Transportwege und der Naturschutz stehen dem Deichbau im Wege. So sollte die Sanierung des Deiches zwischen der Beek (B 57) und der Kläranlage Lüttingen eigentlich bereits im April 2014 starten. Dass sie noch auf sich warten lässt, liegt an sich hinziehenden Verhandlungen mit Grundstückseigentümern. "Der gesamte Deichkörper soll ins Eigentum des Deichverbandes übergehen", nennt Karl-Heinz Tepper als Ziel. Dies stelle eine einheitliche Pflege und Bewirtschaftung des Deiches sicher. Wo zum Beispiel hie und da bislang noch Kühe am Deich weiden, soll dies künftig nur noch Schafen vorbehalten sein.

Der Transport für die Sanierung des Deichabschnitts soll hauptsächlich über die Straße "Bislicher Insel" erfolgen, von der zu beiden Seiten Baustraßen angelegt werden. Im Einzelfall, so Tepper, werden die Lastwagen aber auch Zufahrten durch Beek oder Lüttingen nutzen müssen.

(RP)
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