Corona-Lockdown Café-Betreiberin aus Xanten fordert Perspektive für Gastronomen

Xanten · Wegen der Corona-Pandemie ist die Gastronomie seit Monaten geschlossen, nur ein Außer-Haus-Verkauf ist erlaubt. Viele Betriebe gehen an ihre Reserven oder kämpfen ums Überleben. Eine Café-Betreiberin aus Xanten hat deshalb einen Aufruf veröffentlicht.

  „Es reicht!“: Aufruf von Café-Betreiberin Inga Jasper aus Xanten.

„Es reicht!“: Aufruf von Café-Betreiberin Inga Jasper aus Xanten.

Foto: Inga Jasper

Die Betreiberin von Café Glüxpilz in Xanten, Inga Jasper, fordert von der Politik eine verbindliche Aussage, wann sie wieder öffnen darf. „Wir Gastronomen brauchen eine Perspektive, keine schwammigen Versprechen, die am Ende doch wieder nicht eingehalten werden“, schrieb Jasper am Donnerstag auf ihrer Facebookseite und veröffentlichte dazu ein Foto, das sie gefesselt zeigt. Seit Monaten würden die Gastronomen immer wieder vertröstet. „Auf März, auf April, nach Ostern, vielleicht im Sommer oder doch nur für Geimpfte, nein, doch nicht“, kritisierte Jasper. „Es reicht.“ Sie habe die Nase voll von einer „irreführenden Politik“. „Hört auf, uns auf die lange Bank zu schieben.“

Wegen der Pandemie und steigender Infektionszahlen hatten Bund und Länder im Herbst beschlossen, dass die Gastronomie im November schließen muss. Daraus sind Monate geworden. Seit einem halben Jahr ist den Betrieben nur Außer-Haus-Verkauf erlaubt. Ihnen fehlen dadurch Einnahmen, bei weiter laufenden Kosten. Es ist der zweite Lockdown für die Gastronomie – der erste war im Frühjahr 2020. „Mittlerweile ist mein Café länger geschlossen als offen“, so Jasper. Sie hat das Glüxpilz 2019 eröffnet.

In ihren Verhandlungen über die Corona-Maßnahmen hatten Bund und Länder auch über eine Öffnung der Außengastronomie gesprochen. Zur Voraussetzung wurde gemacht, dass die Infektionszahlen sinken. Sie sind aber wieder gestiegen. Mehrere NRW-Kommunen, in denen Öffnungen getestet werden sollen, haben deshalb den Beginn dieser Modellversuche verschoben.

Jasper ist mit ihrer Kritik nicht allein. Viele Gastronomen sind unzufrieden. Maßnahmen zum Schutz vor Infektionen halten sie für richtig, aber sehen die Gastronomie nicht als Infektionsherd. Vor allem fehlt ihnen die Perspektive, genauso wie Jasper. Sie wolle mit ihrem Aufruf ihre Branche wachrütteln, um den Druck auf die Politik zu erhöhen, sagte sie. Unter #wirbrauchenperspektive ruft sie die Gastronomen auf, sich zusammenzuschließen.

(wer)
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