City-Streife gegen Vandalismus Starke Männer auf Patrouille

Xanten · Manfred König ist einer der Sicherheitsdienst-Mitarbeiter, die seit Januar in Xanten auf Streife gehen. Diese Maßnahme hat sich laut Bürgermeister Thomas Görtz schon ausgezahlt.

 Manfred König (links) ist nahezu jedes Wochenende nachts auf Xantens Straßen unterwegs, um nach dem Rechten zu sehen. Sein Chef Kai Schmitz (rechts) weiß derweil zu berichten, dass die Reaktionen der Xantener auf seine Mitarbeiter überwiegend positiv ausfallen.  RP-Foto: Ostermann

Manfred König (links) ist nahezu jedes Wochenende nachts auf Xantens Straßen unterwegs, um nach dem Rechten zu sehen. Sein Chef Kai Schmitz (rechts) weiß derweil zu berichten, dass die Reaktionen der Xantener auf seine Mitarbeiter überwiegend positiv ausfallen. RP-Foto: Ostermann

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

Inzwischen kennt sich Manfred König bestens in Xanten aus. Seit Mitte Januar ist der 54-Jährige nahezu an jedem Wochenende beruflich in der Römerstadt unterwegs gewesen. Das allerdings zu Uhrzeiten, zu denen der Großteil der Xantener schon im Bett liegt.

Denn König ist einer von insgesamt sechs Mitarbeitern der Sicherheitsfirma Imtakt, die im Auftrag der Stadt den nächtlichen Streifendienst verrichtet. Der ehemalige Berufssoldat versucht gemeinsam mit seinen Kollegen, den zuletzt immer häufiger gewordenen Vandalismus einzudämmen und durch seine Präsenz bereits im Vorfeld eventuelle Schäden zu verhindern. „Wir sind zu Fuß und mit dem Auto auf Streife, sind für insgesamt 17 Objekte im Xantener Stadtgebiet zuständig. Und wir kennen die Brennpunkte abseits davon.“ Schulen, Bahnhof, Kurpark, aber auch unauffällige Seitengassen werden auf jeder Tour kontrolliert.

Mitte Januar hatte Bürgermeister Thomas Görtz entschieden, einen privaten Sicherheitsdienst im Stadtgebiet auf Streife zu schicken. „Im Kurpark waren mal wieder zahlreiche Lampen zerstört, ein Spielgerät in Flammen gesetzt und ein Graffito gesprüht worden. Daher haben wir in Absprache mit der Polizei kurzfristig gehandelt.“ Die Entscheidung habe sich ausgezahlt, sagt Görtz. Seitdem König und Kollegen das nächtliche Treiben auf Xantens Straßen kontrollieren, sei die Zahl der Vorfälle deutlich zurückgegangen.

Doch natürlich kann König nicht überall gleichzeitig sein. So wie am vergangenen Montag, als er Sprayer am Schulzentrum offenbar auf frischer Tat ertappte. „Die Personen sind stiften gegangen, aber wir konnten zumindest die Dosen sicherstellen und der Polizei übergeben“, erzählt der 54-Jährige. Beobachten, einschreiten, präventiv arbeiten – das sind die Aufgaben, die von der City-Streife abgedeckt werden. „Für alles andere ist dann die Polizei zuständig.“

Und die Zusammenarbeit mit den Beamten funktioniert. „Der Draht zueinander ist kurz, die Firma Imtakt stellt ja auch den Sicherheitsdienst beim Oktoberfest“, sagt Gregor Zey, der Leiter der Xantener Polizeiwache. „Und letztlich erledigt sie auch Aufgaben, für die wir gar nicht zuständig sind. Sie schützen städtisches und privates Eigentum, wir sind für die Strafverfolgung zuständig.“

Und die ist auch dank König zuletzt immer seltener nötig geworden. Auch, weil der dreifache Familienvater weiß, wie er mit seinen „Kunden“ umzugehen hat. „Meistens sind es Jugendliche, die wir an Orten antreffen, an denen sie zu dieser Uhrzeit nichts mehr zu suchen haben. Wir sprechen diejenigen dann freundlich an und artikulieren unser Anliegen vernünftig. Das reicht meistens schon.“ Viele würden Verständnis und Einsicht zeigen. „Und viele Jugendliche freuen sich sogar, uns zu treffen. Einige geben dann auch Tipps, wenn sie selbst etwas beobachtet haben.“

Das bestätigt auch Kai Schmitz, einer der Geschäftsführer der Weezer Sicherheitsfirma Imtakt. „Die Reaktion der Bürger auf unsere Mitarbeiter ist positiv. Und das erleben wir auch in anderen Städten, in denen wir Streife laufen.“ Dennoch erlebten seine Mitarbeiter in Xanten keine außergewöhnliche Situation. „Es ist eigentlich ein normales Bild, dass man Jugendliche zu bestimmten Uhrzeiten an Orten antrifft, zu denen sie dort nichts mehr zu suchen haben.“ Und daher werden König und Kollegen auch in den kommenden Monaten weiter auf Streife gehen. Denn die „Hauptsaison“ für Vandalismus beginne mit den warmen Monaten nun erst so richtig.

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