Xanten Christiane Krug (FBI): Strunk und Görtz leisten gute Arbeit

Xanten · Das Ratsmitglied ist bei der Abstimmung über den Haushalt aus der Fraktion ausgeschert und votierte mit Ja.

 Christiane Krug geht auf Distanz zur FBI.

Christiane Krug geht auf Distanz zur FBI.

Foto: arfi (archiv)

Es war eine Watsche für die FBI, die manchen Ratsmitgliedern erst im Nachhinein auffiel: Christiane Krug (FBI) war bei der Abstimmung zum Haushalt 2014 am Donnerstagabend aus ihrer Fraktion ausgeschert und hatte mit CDU, BBX, FDP und F.LUX für den Haushaltsplan gestimmt. Die FBI, allen voran Fraktionschef Herbert Dissen, wird nicht müde, die Xantener Haushaltsführung zu kritisieren und zum Sparen zu mahnen. Sie sei dagegen der Meinung, dass Bürgermeister Christian Strunk, Kämmerer Thomas Görtz und die gesamte Stadtverwaltung gute Arbeit leisteten, sagte Christiane Krug gestern der Rheinischen Post. "Wenn man lange genug sucht, findet man immer etwas." Zumal in einem so umfangreichen Zahlenwerk wie einem Haushaltsplan.

Dass der "Eklat" bei der Abstimmung so unauffällig vonstattenging, lag an der Art und Weise, wie im Rat üblicherweise abgestimmt wird: Zuerst werden die Nein-Stimmen abgefragt, dann die Enthaltungen. Die "Zustimmer" heben dann nicht mehr die Hand, ihre Zahl wird anhand der Differenz zur Gesamtzahl der anwesenden Ratsmitglieder ermittelt.

Christiane Krug ist bei den Kommunalwahlen 2009 für die Grünen angetreten und in den Rat gewählt worden. Ende 2009 trat sie aus der Grünen-Fraktion und schloss sich später der FBI an. Auf den Kandidatenlisten der FBI für die Kommunalwahl im kommenden Mai taucht Krug nicht mehr auf. Die FBI setzt bei den Wahlen stark auf ihre neuen Akteure, die im Zuge des McDonald's-Bürgerbegehrens bekannt wurden: Peter Hilbig, Valerie Petit und Siegfried Kemkes. Sie besetzen neben Herbert Dissen und Ilona Grundscheidt drei der ersten fünf Listenplätze. Als Rache einer übergangenen Altgedienten will Krug ihr Ja zum Haushalt aber nicht verstanden wissen. "Rache, das wäre sehr nachtragend." Sie habe auch früher innerhalb der FBI eigene Positionen vertreten. Dass das nicht immer öffentlich auffiel, habe auch mit dem Fraktionszwang zu tun gehabt.

Der Xantener Haushaltplan ist mit 24 zu neun Stimmen beschlossen worden. Mit Ja stimmten CDU, FDP, F.LUX, BBX sowie Christiane Krug (FBI), mit Nein drei Vertreter der FBI, die SPD sowie Eberhard Ritter (Grüne). Kämmerer und CDU-Bürgermeisterkandidat Thomas Görtz gratulierte Christiane Krug. Im Internet (Facebook) begrüßte er später die Abstimmung zum Haushalt als "ein schönes Zeichen politischer Zusammenarbeit über Partei- und Fraktionsgrenzen hinweg." Möglicherweise dachte er dabei auch ein bisschen an die SPD. Deren Fraktionschef Hans-Jürgen Thiele hatte von einem "etwas milderen Nein" zum Haushalt gesprochen. An Görtz gerichtet, drückte er die Hoffnung aus: "Vielleicht schaffen Sie und die SPD den Durchbruch zu einem gemeinsamen Ja." Was sehr danach klang, als würde die SPD (die bisher keinen eigenen Bürgermeisterkandidaten vorgestellt hat) davon ausgehen, dass Görtz im Mai zum neuen Stadtoberhaupt gewählt wird.

(RP)
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