Sonsbeck Chancen für Glasfaser im Außenbereich

Sonsbeck · Dr. Jürgen Kaack informierte den Planungsausschuss über Möglichkeiten, die Digitalisierung in die Fläche zu bringen.

Zahlreiche Bürger nutzten die Gelegenheit, sich im Bau- und Planungsausschuss Informationen über den Breitband-Ausbau auch im Außenbereich zu holen. Mit Dr. Jürgen Kaack hatte die Verwaltung einen Fachmann von Breitband NRW eingeladen, für den die Digitalisierung "das Fundament smarter Städte" ist. Er zeigte Politikern und Bürgern auf, welche Möglichkeiten es gibt, auch die hellen Flecken ans Datennetz zu bekommen, die noch unterversorgt und von der Deutschen Glasfaser auch nicht bedient werden.

Das Unternehmen beginnt in den nächsten Tagen damit, sich 40 Kilometer durch die Erde zu graben und Sonsbeck und Labbeck quasi einmal "komplett auf links zu ziehen", so Bürgermeister Heiko Schmidt.

Das Kupfernetz, um 1900 in Deutschland ausgerollt, sei eine gute Sache fürs Telefonieren gewesen - für den Empfang digitaler Signale bekäme es von Dr. Kaack die Note "mangelhaft". Die Kupferdoppelader sei spätestens 2025 am Ende ihres Lebens angekommen. "Die höchste übertragbare Geschwindigkeit bietet nur Glasfaser", resümierte der Fachmann.

Um auch unterversorgte Außenbereiche ans schnelle Datennetz zu bekommen, richtete er im Ausschuss den Blick Fördertöpfe und riet der Gemeinde, sich mit anderen Kommunen zusammenzutun, um beispielsweise aus dem Bundesförderprogramm Geld für den Ausbau zu bekommen oder den NGA-Landestopf anzuzapfen. "Mein Gefühl sagt mir: In diesem Jahr mit Wahlen auf Landes- und Bundesebene ist die Chance auf Förderung des Breitband-Ausbaus in Außenbereichen groß", die der Experte.

Allerdings sei das Bundesförderprogramm an Beratungsmittel in Höhe von 50.000 Euro geknüpft, die man bis spätestens 31. August beantragen müsse. Das habe man schon vor einigen Monaten getan, versicherte Fachbereichsleiter Georg Tigler. Eine Antwort indes stehe noch aus. Gleichwohl solle man am Ball bleiben, den Markt erkunden, gucken, wo Glasfaser nicht verlegt wird, so Dr. Kaack. Im NRW-Topf lägen immerhin zwei Millionen Euro. Mittel aus diesem Topf könnten Kommunen bis 2021 beantragen. Und dann gebe es ja noch das Sonderprogramm Gewerbegebiete.

Überhaupt dürfe man sich nicht nur auf die (natürlich deutlich kostspieligere) unterirdische Verlegung von Glasfaser versteifen. Auch eine oberirdische Verlegung sei eine Alternative. Um auch entfernt liegende Höhe auf die Datenautobahn zu holen, sei auch die Richtfunktechnik geeignet. "Das, was machbar ist, sollte man auch tun." Das, so waren sich die Politiker im Ausschuss sicher, wird die Verwaltung tun, wenn sie es nicht schon getan hat.

(jas)
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