Mitgliederversammlung CDU Xanten wählt Jens Lieven zum Vorsitzenden

Xanten · Auf einer Mitgliederversammlung hat die CDU Xanten einen neuen Vorstand gewählt. Vorher rechnete Tanko Scholten noch mit Bürgermeister Thomas Görtz ab.

 Der neue Vorsitzende der CDU Xanten: Jens Lieven.

Der neue Vorsitzende der CDU Xanten: Jens Lieven.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Jens Lieven ist zum neuen Vorsitzenden der Kostenpflichtiger Inhalt CDU Xanten gewählt worden. Er löst Tanko Scholten ab. Lieven erhielt auf einer MItgliederversammlung am Mittwochabend 100 von 139 Stimmen. 35 Mitglieder sprachen sich gegen ihn aus. Lieven hatten sich der Partei als Brückenbauer angeboten, der die Gräben im Stadtverband schließen könne. „Ich bin unbelastet, ich gehöre keinem Lager an.“

Scholten hatte vorher seine Kandidatur um den Vorsitz zurückgezogen. Er habe am Abend festgestellt, dass er mit seiner Position „eine eindeutige Minderheit“ darstelle. Deshalb trete er nicht mehr an. Er wünsche Lieven und dem neuen Vorstand viel Erfolg. Wahlleiter Matthias Broeckmann sprach von einer „respektvollen Entscheidung“. Auch die stellvertrenden Vorsitzenden Thomas Janßen und Daniel Ingendahl traten nicht mehr an. Sie wollten einem Neuanfang nicht im Weg stehen, sagten sie. Zu Lievens Stellvertretern wurden Dietmar Leyendecker und Sibylle Hendricks gewählt.

Vor den Wahlen hatte Scholten scharfe Kritik an Thomas Görtz geübt. Seine Rede wurde eine Abrechnung mit dem Bürgermeister. Dieser sprach von „Unverschämtheiten“ und wies die Vorwürfe zurück. Zum Hintergrund: Die CDU ist zerstritten. Führende Parteimitglieder hatten in den vergangenen Jahren die Zusammenarbeit mit Görtz kritisiert. Andere stellten sich dagegen hinter den Bürgermeister. Vermittlungsgespräche durch den Kreisvorstand führten zu einem Burgfrieden. In diesem Jahr brach der Streit aber wieder auf, als es um die Wahl des CDU-Bürgermeisterkandidaten ging. Auf einer Aufstellungsversammlung im November erhielt Daniel Ingendahl 83 Stimmen, für Görtz stimmten 103 Mitglieder. Anschließend unterschrieb dieser jedoch nicht sofort die Zustimmungserklärung für den Wahlvorschlag der Partei. Er wolle erst wissen, wie der nächste Vorstand aussehe, sagte er (mittlerweile hat er aber unterschrieben). In den folgenden Tagen kündigte Lieven an, dass er für den Vorsitz kandidiere.

Am Montagabend war der erweiterte Vorstand im Streit auseinandergegangen. Wie Teilnehmer am Mittwoch unserer Redaktion berichteten, war vorher über die anstehende Versammlung gesprochen worden. Dabei sei es um die Frage gegangen, wer kandidieren wolle. Die Ankündigung von Scholten und anderen Mitgliedern des alten Vorstandes habe eine Debatte ausgelöst. Scholten soll mehrmals von einem Anwesenden unterbrochen worden sein und diesen deshalb aufgefordert haben, sachlich zu bleiben. Der Angesprochene soll darauf nicht reagiert haben. Deshalb soll Scholten ihn des Raumes verwiesen haben. Der Angesprochene sei dieser Aufforderung aber nicht gefolgt. Daraufhin sei die Sitzung abgebrochen worden.

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