Xanten CDU: Nach der Wahl ist vor der Wahl

Xanten · Die CDU hat Dietmar Kisters am Mittwochabend zum neuen Stadtverbandsvorsitzenden gewählt. Was auf den Marienbaumer zukommt, machte Heinrich Gundlach in der Jahreshauptversammlung deutlich: Die nächsten Jahre werden entscheidend für die CDU-Geschichte in Xanten, erklärte der frühere CDU-Fraktionsvorsitzende.

2014, bei den nächsten Kommunalwahlen, werde das Leitbild Bürgermeister fehlen. Dessen Amtszeit endet erst ein Jahr später. Bis dahin, so Gundlach, "müssen wir unsere Ziele genau definieren, müssen wir gemeinsame Stärke zeigen, müssen wir die Bürger noch stärker mitnehmen." Ein ganz anderer Wahlkampf mithin. Und einer, der jetzt beginne.

Die Verpflichtung

Franz-Karl Peiß, ehemaliger Duisburger Ratsherr und seit eineinhalb Jahren in Xanten aktiv, wurde noch deutlicher. Er nahm insbesondere die Fraktion in die Pflicht. Deren — gewählte — Mitglieder seien verpflichtet, fünf Jahre lang hart zu arbeiten, Medien- und Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben. In diesem Zusammenhang sei es "schon fast ein Verbrechen", wenn — wie gerade — ein Fraktionsmitglied jeweils in nichtöffentlichen Ratsabstimmungen gegen die eigene Fraktion stimme.

Einen Vorfall, den der neue Fraktionsvorsitzende Pankraz Gasseling in der Öffentlichkeit wohl bewusst aussparte. Er zeigte sich angesichts eines ersten interfraktionellen Gesprächs in der nächsten Woche allerdings zuversichtlich, dass die bislang starre Haltung der Ratsliste einer gemeinsamen Arbeit weiche. Schließlich gehe es um eine Menge, betonte Bürgermeister Christian Strunk, der in einer kämpferischen Rede von schweren Aufgaben bei wegbrechenden Einnahmen und steigenden Verpflichtungen sprach.

Die Personalfrage

Ihre teilweise heftig diskutierte Personalfrage haben die 93 Mitglieder während der Versammlung entschieden. Knapp mit 48 zu 43 Stimmen für Kisters und gegen Kai van Meegen, den Günter Sanders, der Vorsitzende der Seniorenunion, zuvor ausdrücklich aufgefordert hatte, sich zur Wahl zu stellen. Dem alten Vorstand um Michael Keisers, der zwei Wochen vor der Versammlung eine Wiederwahl abgelehnt hatte, war es allerdings nicht gelungen, einen Nachfolger aufzubauen.

Der in Marienbaumer Vereinen und der Propsteigemeinde als Kirchenvorstandsmitglied bekannte Kisters, erst am Montag von den Ortsverbandsvorsitzenden aus dem Hut gezaubert, war denn an diesem Abend wohl insbesondere als Gegenkandidat zu dem 38-jährigen Duisburger Kriminalbeamten van Meegen aus Wardt zu verstehen, der sich erst in den vergangenen zwei Jahren in der Partei einen Namen gemacht hatte.

(RP)
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