Landtagswahlkampf in Xanten Liebe und Geborgenheit helfen beim Weg aus der Sucht

Xanten · CDU-Landtagskandidat Sascha van Beek hat die Fazenda da Esperanca in Mörmter besucht und zeigt sich tief beeindruckt von der Arbeit dort.

 Solidarität aus dem christlichen Glauben (v.l.): Sascha van Beek, Christiane Underberg und der Leiter der Fazenda, Moritz Bucher.

Solidarität aus dem christlichen Glauben (v.l.): Sascha van Beek, Christiane Underberg und der Leiter der Fazenda, Moritz Bucher.

Foto: CDU

Der CDU-Landtagskandidat Sascha van Beek ist beeindruckt und bewegt: „Gott ist dort, wo man liebt. Wo könnte mehr Liebe sein als in einer Familie. Ich durfte auf der Fazenda da Esperanca eine ganz besondere Familie besuchen.“

Die weltweite Fazenda-Bewegung wurde durch Hans Stapel, einem deutschen Franziskanerpater, in Brasilien gegründet. Mittlerweile gibt es über 170 Fazendas weltweit, eine davon in Mörmter. Im Austausch mit Christiane Underberg, Initiatorin der Fazenda am Niederrhein, und dem aktuellen Fazenda-Leiter Moritz Bucher hat der CDU-Politiker aus Veen eine Menge über die Idee und das Zusammenleben in der Gemeinschaft der Fazenda erfahren.

In dem ehemaligen Kloster in Mörmter leben Männer, die einen Ausweg aus ihrer Sucht suchen. Das Besondere ist, dass es keine Einrichtung ist, in der hauptamtliche Fachleute arbeiten, sondern viele Ehrenamtliche. Davon haben einige die Fazenda über ihre eigene Sucht kennengelernt und helfen jetzt den „Rekuperanten“ (vom lat. „sich wieder gewinnen/finden“) sich selbst und ein funktionierendes gemeinschaftliches Leben wiederzuentdecken. „Für die Helfer ist es Berufung. Sie helfen dort aus Dankbarkeit und wollen etwas zurückgeben. Etwas, das ihnen selbst geholfen hat. Mich hat das schwer beeindruckt“, sagt van Beek nach seinem Besuch.

Er räumt ein, dass ihn überrascht hat, dass „der einfache Ansatz, mit Liebe und Geborgenheit Menschen von der Sucht wegzuführen, so gut funktioniert“. Bei seiner früheren Tätigkeit auf einer Intensivstation und beim Roten Kreuz habe er vor allem die direkten Folgen des Suchtmittelkonsums oder des akuten Entzuges einer Droge kennengelernt, so der gelernte Pfleger. „Dadurch hatte ich ein Bild im Kopf, das geprägt war von Aggressivität, Rückschlägen und Vertrauensbrüchen.“ Natürlich schaffe es in der Fazenda auch nicht jeder auf Anhieb. Aber Aggressivität komme nicht vor, habe Moritz Bucher versichert. Van Beeks Eindruck: „Ansatz und Idee der Fazenda sind einfach und authentisch.“

Moritz Bucher lebt mit seiner Frau und dem gemeinsamen dreijährigen Sohn auf der Fazenda. Er ist einer von vielen Menschen, die in dem weltweiten Netzwerk der Fazendas aus Berufung und, geleitet von ihrer Spiritualität, helfen.

„Am Tag meines Besuches wurde der Sohn drei Jahre alt. Mit wie viel Herzblut die Geburtstagsfeier vorbereitet wurde, hat mich überzeugt, dass die Idee von Familie wirklich gelebt wird“, so der Politiker. Ihm habe der Besuch in der Fazenda gezeigt, dass „therapeutisch-spirituelle Selbsthilfe ein funktionierender Weg aus einer Sucht sein kann“. Der Erfolg der Einrichtung spreche für sich, so van Beek.

Der niederschwellige Zugang zur Fazenda ohne vorherige Kostenzusage sei ein weiterer Vorteil der Einrichtung. Daher sei es ihm ein Anliegen, Fazendas in Deutschland zu unterstützen, so der CDU-Politiker. Bisher geschehe dies durch viele Gönner und Helfer. Er werde sich, versichert der Kandidat, falls er den Weg dorthin schaffe, im Landtag für solche „karitativen Leuchtturmprojekte“ einzusetzen. „Bis dahin werde ich auf jeden Fall dabei helfen, dass bestehende Fazenda-Netzwerk in Mörmter mit meinem Netzwerk zu verknüpfen.“ Für ihn sei schon immer Antrieb für Ehrenamt und Politik gewesen, „Menschen mit guten Ideen, miteinander in Verbindung zu bringen, um Sachen zu stärken“.

(bp)
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