„Beitrag zur Sicherheit in Deutschland“ Bundeswehr erneuert Radaranlage Marienbaum

Xanten · Der deutsche Luftraum wird rund um die Uhr überwacht, unter anderem mit stationären Radaranlagen. Eine davon steht im Uedemer Hochwald bei Marienbaum. Die Anlage wird zurzeit modernisiert. Die neue Technik soll leistungsfähiger sein.

Eine der Radaranlagen der Bundeswehr zur Überwachung des deutschen Luftraums befindet sich im Uedemer Hochwald bei Marienbaum.

Eine der Radaranlagen der Bundeswehr zur Überwachung des deutschen Luftraums befindet sich im Uedemer Hochwald bei Marienbaum.

Foto: Bundeswehr

Die Bundeswehr erneuert ihren Radarturm in Marienbaum. Wie das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr auf Anfrage unserer Redaktion mitteilte, wird die Anlage für ein neues Radarsystem ertüchtigt. Dafür sei das vorhandene Radarsystem (HADR) zum 1. Juli 2024 außer Betrieb genommen worden, um es zu demontieren, erklärte ein Sprecher. Anschließend soll die vorhandene Infrastruktur – also der Radarturm – saniert und das neue Radarsystem TRL-4D/LR eingebaut werden. 2026 soll es in Betrieb genommen werden.

Zum Hintergrund erklärte die Bundeswehr, dass der Himmel über Deutschland rund um die Uhr überwacht werde. „Es ist Aufgabe der Luftwaffe, die Sicherheit im deutschen Luftraum sicherzustellen“, erläuterte der Sprecher. Dazu seien unter anderem 18 stationäre Radaranlagen über das gesamte Bundesgebiet verteilt. Eine dieser Anlagen befindet sich ganz in der Nähe: im Uedemer Hochwald bei Marienbaum. Die Radarkuppel, die aus den Bäumen herausragt, ist eine weithin sichtbare Landmarke.

Wie die Bundeswehr weiter erklärte, werden die Luftraumüberwachungsradare vom Typ HADR (Hughes Air Defense Radar) aus den 1980er Jahren durch Geräte neuer Bauart vom Typ TRL-4D/LR ersetzt. Nach rund 40 Jahren im dauerhaften Betrieb habe die Technik ihre Aufgabe mehr als erfüllt, hieß es. Das betreffe die vier Standorte im Westen Deutschlands: Brockzetel (Niedersachsen), Marienbaum (Nordrhein-Westfalen), Erbeskopf (Rheinland-Pfalz) und Meßstetten (Baden-Württemberg), erklärte der Sprecher des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr. Neben dem Ersatz der Radarsysteme sei teilweise auch eine Erneuerung der Infrastruktur geplant. An den Standorten Brockzetel, Erbeskopf und Meßstetten würden deshalb neue Radartürme errichtet. Am Standort Marienbaum werde der vorhandene Radarturm erneuert.

Die neuen Radargeräte vom Typ TRL-4D/LR stammen aus deutsch-israelischer Produktion, wie die Bundeswehr berichtete. Demnach handelt es sich um eine Zusammenarbeit der Rüstungsunternehmen Hensoldt Sensors aus Deutschland und Elta Systems aus Israel. Wie aus einer früheren Mitteilung des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr hervorgeht, wurde der Vertrag über die Herstellung, die Lieferung und die Installation von vier Großraumradargeräten zur Luftüberwachung im Juli 2021 mit Hensoldt Sensors geschlossen. Angaben zum Auftragsvolumen wurden nicht gemacht.

 Weithin sichtbare Landmarke: Die Radarkuppel ragt aus dem Hochwald heraus.

Weithin sichtbare Landmarke: Die Radarkuppel ragt aus dem Hochwald heraus.

Foto: Armin Fischer (arfi)

Die neuen Radare seien erprobt, sie hätten sich im Einsatz bewährt, es seien Systeme der „neuesten Technologiegeneration“, schrieb das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr bei der Auftragsvergabe. Das neue Radarsystem ermögliche neben einer präziseren Zielerfassung im deutschen Luftraum außerdem die Erfassung taktischer ballistischer Flugkörper. Die Technik sei also leistungsfähiger als das Vorgängermodell. Man könne von einem Technologiewandel sprechen, hieß es dazu vom Zentrum Luftoperationen der Bundeswehr, das in Kalkar und Uedem ansässig ist. In Zeiten eines möglichen Bedrohungspotenzials sei es unabdingbar, auf dem aktuellsten Stand der Technik zu sein. „Für die Soldatinnen und Soldaten, die die Radaranlage stets gepflegt haben, heißt es jetzt Abschiednehmen, um nach Wiederinbetriebnahme im Jahr 2026 wieder rund um die Uhr einen Beitrag zur Sicherheit in Deutschland leisten zu können.“

(wer/ove)