Xanten Brustkrebs-Vorsorge im Mammobil

Xanten · In Xanten steht mehrere Wochen lang eine mobile Röntgen-Praxis, in der Frauen sich untersuchen lassen können.

 Radiologe Dr. Rainer Weidner und seine Mitarbeiterinnen Ruth Tsitsioulas (links) und Simone Weyers am Mammomat.

Radiologe Dr. Rainer Weidner und seine Mitarbeiterinnen Ruth Tsitsioulas (links) und Simone Weyers am Mammomat.

Foto: Gabriele Kremer

Dieser Weg wird kein leichter sein, dieser Weg wird - ja: Wie wird er eigentlich? Steinig und schwer, so wie Xavier Naidoo es besingt? Wenn Frau ab 50 das wüsste, wäre ihr sicher wohler, wenn sie sich zur Brustkrebs-Früherkennung auf den Weg zum Mammobil* macht - einem 34 Quadratmeter großen Container, der auf dem Parkstreifen am Nibelungen-Kreisverkehr/Ostwall steht.

Im ersten Raum farbenfrohe Bilder an der Wand, ein Wasser-Spender in der Ecke, aufmunternde Musik aus den Lautsprechern, sechs bequeme Stühle, Boulevard-Blätter auf einem kleinen Tisch. Wie im Wartezimmer einer Praxis.

Arzthelferin Simone Weyers sitzt an der Rezeption, gibt die persönlichen Daten in den Computer ein, bittet freundlich darum, noch kurz Platz zu nehmen oder führt Frau direkt in eine der beiden engen Warte-Kabinen: "Machen Sie sich schon einmal oben herum frei." Leichter gesagt als aufgehängt: Keine Ablagemöglichkeit für Kleidung, ein einziger Haken an der Wand - da heißt es improvisieren und darauf warten, dass die speziell ausgebildete Medizinisch-Technische Assistentin (MTA) Ruth Tsetsioulas die Tür öffnet in den nächsten, ebenfalls relativ kleinen Raum im Mammobil bittet.

Da steht er, der Mammomat. Ein hoch-modernes digitales Röntgengerät, das einem schon ein mulmiges Gefühl gibt, bevor die Untersuchung begonnen hat. Weil es einem den Boden unter den Füßen wegziehen kann, wenn es etwas entdeckt, was da nicht hingehört. Ein Apparat, mit dem laut Dr. Rainer Weidner, Radiologe in Kleve und verantwortlicher Mann für die beiden Mammobile, die in den Kreisen Wesel und Kleve unterwegs sind, 90 Prozent der Karzinome in der weiblichen Brust entdeckt werden.

Acht bis zehn Minuten dauert die ein wenig unangenehme Röntgenuntersuchung, von vier Seiten werden Bilder gemacht, über Server in Dortmund und Düsseldorf online verschickt und von drei "Befundern" in der Praxis von Dr. Weidner in Kleve unter die Lupe genommen werden. Ja, sagt er, so nennt man sie wirklich, die Ärzte, die sich darauf spezialisiert haben, die Röntgenbilder der weiblichen Brust auszuwerten.

Eine Woche dauert es, bevor Frau das Ergebnis der Mammografie schriftlich im Briefkasten hat. Sieben Tage warten, sieben Tage Ungewissheit. Erst dann kann Frau entweder aufatmen, weil die Untersuchung keine Auffälligkeiten ergeben hat - oder sie hat es schwarz auf weiß, dass da Herde/Knoten entdeckt worden sind, die einer weiteren Abklärung in den beiden Screening-"Filialen" in Moers und Kleve bedürfen: Ultraschall-Untersuchung, Entnahme von Gewebeproben, die dann in Laboren und Kleve, Moers oder Wesel von Pathologen untersucht werden. Ein bis zwei Tage später liegt das Ergebnis vor, wird in einer Konferenz von den Leitern der Brustzenten in Moers (Bethanien), Wesel (Marienhospital) und Kleve (Karl-Leisner-Klinik), den drei Befundern, zwei Pathologen und dem verantwortlichen Screening-Leiter Dr. Weidner begutachtet und diskutiert und dem behandelnden Frauenarzt mitgeteilt.

(jas)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort