Vom Anlagenmarkt "Brexit-Baisse" zur Aufstockung nutzen

Xanten · Die Entscheidung der Bürger Großbritanniens, die Europäische Union zu verlassen, hat die Börsianer Ende letzte Woche deutlich verschreckt. Der deutsche Leitindex Dax gab am Freitagmorgen über 1000 Punkte ab, konnte sich im weiteren Tagesverlauf aber wieder merklich erholen. Verglichen mit der Vorwoche traten die Aktien allerdings auf der Stelle, da diese im Vorfeld der Wahl stark zugelegt hatten. Somit lässt sich festhalten, dass trotz hoher Tagesschwankungen der große Abverkauf zunächst ausblieb. Durch die Entscheidung der Briten gegen den Verbleib in der Europäischen Union ist in den nächsten Jahren mit anhaltenden Unsicherheiten bezüglich zukünftiger Handelsabkommen mit den restlichen Ländern der Welt zu rechnen.

Dies könnte zu Zurückhaltung bei Konsumenten und Unternehmen führen. Da das Vereinigte Königreich lediglich 1-2 Prozent des Welt-Bruttosozialproduktes erwirtschaftet, sollten die fundamentalen Auswirkungen auf die global agierenden Unternehmen überschaubar bleiben. Stärkeren Einfluss werden die Veränderungen der Finanzwirtschaft in London und die Entwicklungen im Währungsgefüge nehmen. Mit Blick auf die wichtigste Weltbörse New York lassen sich folgende Punkte schlussfolgern. Der im Gefolge des Referendums angestiegene US-Dollar wird für Gegenwind in der amerikanischen Wirtschaft sorgen und somit spürbare Auswirkungen auf das globale Wachstum haben. Auf der anderen Seite sollte dies die US-Notenbank dazu veranlassen, den amerikanischen Leitzins für längere Zeit niedrig zu halten. Die Anleger müssen sich vermutlich weiterhin auf eine lange Periode ultraniedriger Zinsen einstellen. Damit bleibt es bei der Tatsache, dass Aktienanlagen ohne sinnvolle finanzwirtschaftliche Alternative dastehen. Ich empfehle Ihnen, die aktuelle "Brexit-Baisse" kontinuierlich zur Aufstockung von Aktienpositionen zu nutzen.

(RP)
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