Weltkriegsbombe in Lüttingen entschärft „Da war technische Finesse nötig“

Xanten · Die 2,5 Zentner schwere Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg konnte entschärft werden. Doch der Kopfzünder bereitete den Experten Probleme.

Xanten-Lüttingen: Bombe wurde am 22. Mai erfolgreich entschärft
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Weltkriegsbombe in Xanten-Lüttingen entschärft

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Foto: Marvin Wibbeke

Im Auskiesungsgebiet zwischen Mölleweg, Dornbuschweg und Lüttinger Straße in Xanten-Lüttingen ist am Mittwoch erneut eine Weltkriegsbombe gefunden worden. „Der Blindgänger lag in sieben Meter Tiefe, quasi direkt auf dem Kies“, sagte Wilhelm Jansen von der Kiesfirma Hülskens. Damit habe sie so tief gelegen dass sie auch mit keinem Detektor zu finden gewesen sei.

Gegen 13.30 Uhr war die Gefahr aber wieder gebannt. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst hatte den 2,5 Zentner schweren amerikanischen Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft. Dabei stellte der Sprengkörper die Experten vor eine Herausforderung. „Der Kopfzünder hat uns Probleme bereitet. Da war dann technische Finesse nötig, um den Blindgänger zu bergen“, erklärte Uwe Palmroth. Andernfalls hätte ein weiterer Kollege mit speziellem Gerät anrücken müssen, was den gesamten Vorgang um mehrere Stunden verzögert hätte. „Zum Glück haben wir das aber doch noch so hinbekommen“, sagte Palmroths Kollege Martin Ochmann.

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Foto: dpa/Ralf Hirschberger

Angst haben die beiden bei der Ausübung ihrer Arbeit keine. „Die wäre da fehl am Platz“, sagte Palmroth. „Aber den nötigen Respekt sollte man immer haben.“ Zudem lobten die Munitions-Experten die zügige Arbeit von Polizei und Ordnungsamt, die den Bereich gut abgesperrt hatten. „Da spielt uns auch die Lage in die Karten, dass hier wenig Menschen in direkter Umgebung wohnen. Sonst hätten wir jedes Mal unterbrechen müssen, wenn sich ein Anwohner nähert“, schilderte Palmroth. Um die Bombe, die etwa 60 bis 70 Kilogramm reines TNT beinhaltete, vollkommen unschädlich zu machen, wurde sie nach Hünxe in einen Munitionszerlegebetrieb gebracht. Dort werde sie fachgerecht entsorgt.

Es war bereits die dritte Weltkriegsbombe, die im Lüttinger Kiesgebiet gefunden wurde. Schon in der Vorwoche und im Februar mussten Blindgänger entschärft werden. Alle drei Sprengkörper hätten in die gleiche Richtung gezeigt und könnten demnach von einem Flugzeug stammen, vermutet Jansen. Er hofft, dass er den Kampfmittelräumdienst so schnell nicht wieder auf der Baustelle begrüßen muss.

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