Xanten Blühstreifen: Landwirte setzen Zeichen
xanten · Etwa 15 Landwirte aus Xanten haben in diesem Jahr Wildblumenwiesen oder Sonnenblumenstreifen an den Straßen und Fahrradwegen im Stadtgebiet gesät. Bei dieser Aktion allein soll es nicht bleiben.
Sie sind oftmals die Prügelknaben der Nation: die Landwirte. Fürs belastete Trinkwasser sollen sie verantwortlich sein. Auch beim Bienensterben werden sie genannt. Die Xantener Ortsbauern Hendrik Scholten, Robert Matthaiwe, Franz-Josef Fell, Hans-Willi Brammen und Hubertus Rensing halten nun dagegen. Sie sagen. „Wir schätzen und schützen unsere Natur.“ Und damit das auch jeder sieht, haben sie sich in diesem Jahr eine Aktion einfallen lassen.
„Wir haben Blühstreifen entlang der Straßen, Feld- und Fahrradwege im Stadtgebiet gesät“, sagt Robert Matthaiwe. Sehr zur Freude der Insekten. Bienen summen, Hummeln brummeln, auch Schmetterlinge und Käfer fliegen umher. Und damit nicht genug: Wild lebende Tiere wie Hase, Fasan und Rebhuhn finden dort ebenfalls – vor allem im Herbst nach der Blüte- und Erntezeit – Schutz. Zudem haben viele Bürger ihre wahre Freude an der bunten Blumenpracht. „Meiner Meinung nach machen Blühstreifen vor allem an den Maisfeldern Sinn“, sagt Hendrik Scholten.
Scholten vertritt die Bauern in Lüttingen und Wardt. Zusammen mit seinen Kollegen stellte er am Dienstag die Aktion, an der sich etwa 15 Landwirte aus Xanten beteiligt haben, vor. Dass sie das nicht schon früher gemacht haben, hängt vor allem mit der Bürokratie in Deutschland zusammen. „Jeder Landwirt, der einen Blühstreifen sähen wollte, musste früher einen Flächenantrag bei der Landwirtschaftskammer stellen. Das hat viele abgeschreckt“, berichtet Franz-Josef Fell, der der Vorsitzende der Ortsbauern ist. Erst in diesem Jahr seien die Vorschriften gelockert worden. „Man muss die Blühstreifen jetzt nur noch melden“, berichtet Matthaiwe und lacht. Gemacht hat er das nicht. Vielmehr hat er auf Eigeninitiative insgesamt 1,6 Hektar Wildblumenwiese im Stadtgebiet von Xanten gesät.
Und dabei soll es nicht bleiben: So sind die Xantener Landwirte durchaus auch bereit, dem Dienstleistungsbetrieb der Stadt Xanten bei der Pflege der Wirtschaftswege zu helfen. „Wir würden zum Beispiel die Ränder abschieben“, sagt Matthaiwe. Dadurch könnte das Wasser besser in die Felder abfließen. Das wäre vor allem bei Starkregen oder im Winter, wenn der Frost die Wege beschädigt, von Vorteil.