Abriss von Biberdamm in Sonsbeck Künstliche Barriere als Ersatz für Biberdamm gebaut

Sonsbeck · Der Biberdamm in Sonsbeck ist beseitigt. Als Ersatz wurde eine Vorrichtung aus Holzbalken errichtet. Sie soll den Wasserstand auf einem für die Nager „idealen Pegel“ halten. Einige Bürger waren über die Maßnahme verärgert.

 Ernst Engels an der von ihm gebauten Vorrichtung in der Ley.

Ernst Engels an der von ihm gebauten Vorrichtung in der Ley.

Foto: Vastmans

Der Kostenpflichtiger Inhalt Wasser- und Bodenverband Kervenheimer Mühlenfleuth (WBV KV) hat am Donnerstag eine Vorrichtung aus Holzbalken in der Sonsbecker Ley am Durchlass unter der Straße Zur Licht angebracht. Anschließend wurde der Biberdamm mit einem Bagger beseitigt. Das hat einige Sonsbecker Bürger in Aufregung gebracht.

Bereits seit Wochen wurden verschiedene Möglichkeiten geprüft, um in dem Sonsbecker Entwässerungsgraben Hochwasser- als auch Naturschutzrichtlinien unter einen Hut zu bringen. Dort hatte sich ein Biberpaar angesiedelt und einen Damm gebaut. Einige Kostenpflichtiger Inhalt Anwohner befürchteten dadurch, dass ihre Keller bei Starkregen überflutet werden könnten. Kostenpflichtiger Inhalt Andere Sonsbecker wiederum gründeten eine Bürgerinitiative, um die streng geschützten Nager möglichst ungestört zu lassen.

Wie Ernst Engels, Techniker das WBV KV vor Ort erklärte, sollen die nun angebrachten Dammbalken beiden – Menschen und Bibern – gerecht werden. Die Vorrichtung soll den Wasserspiegel auf einer „für die Nager idealen Höhe“ halten. So habe man den Wasserstand auf etwa 45 Zentimeter gebracht, die Vorrichtung allerdings mit einem Spielraum von weiteren 20 Zentimetern versehen. „Wir befürchteten, dass bei Starkregen Zweige aus dem Damm mitgerissen werden, enge Durchlässe verstopfen und so Überschwemmungen entstehen können“, erklärte Engels die Notwendigkeit der technischen Maßnahme. Als Kostenpflichtiger Inhalt alternative Lösung stand auch eine Drainage im Damm zur Diskussion. Dabei seien aber auch schon Tiere in den Rohren steckengeblieben und verendet, gab Engels als Kritikpunkt an. Ob sich jedoch die neue, von ihm entwickelte Lösung bewähre, bleibe abzuwarten, denn sie sei die erste dieser Art.

Die Entscheidung über technische Maßnahmen und Abriss obliegt dem Kreis Wesel als Untere Naturschutzbehörde. Deren Leiterin Mareike van Hemert sei vor Ort gewesen und habe die Genehmigung zum Beseitigen des Dammes erteilt, betonte Engels. Die Antwort auf eine entsprechende Anfrage der Redaktion an den Kreis Wesel steht noch aus.

(rava/beaw)
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