Xanten Benefiz-Rock für gleiche Rechte

Xanten · Antirassismus und gleiche für alle Menschen – das war das Thema des neunten Konzertabends, den "Alko SbK" in der Gaststätte Wienemann organisierte. Bei allem Ernst: Auch Spaß und Party waren in Vynen angesagt.

 Sie gehören zur Skaband "Die Conditorei", die mit ihren Texten und ihrem Spaß am Spiel gleichermaßen überzeugte.

Sie gehören zur Skaband "Die Conditorei", die mit ihren Texten und ihrem Spaß am Spiel gleichermaßen überzeugte.

Foto: Olaf Ostermann

Antirassismus und gleiche für alle Menschen — das war das Thema des neunten Konzertabends, den "Alko SbK" in der Gaststätte Wienemann organisierte. Bei allem Ernst: Auch Spaß und Party waren in Vynen angesagt.

Zum neunten Mal ließ es die Allgemeine Konzertorganisation Sonsbeck (Alko Sbk) mit dem Benefizrock in der Gaststätte Wienemann im Namen des guten Zwecks ordentlich krachen. Antirassismus und gleiche Menschenrechte für alle waren das Thema, Spaß und Party die Devise. So sorgten vier Bands mit einer abwechslungsreichen Mischung aus Ska, Hardcore und Punk nicht nur für ausgelassene Stimmung im Saal, sondern mit ihren gesellschaftspolitischen Texten auch für durchdringende Botschaften. Der Erlös des Abends kommt der Menschenrechtsorganisation Pro Asyl sowie der gemeinnützigen Initiative Viva con Agua zu Gute.

So vielfältig wie das Line-Up, so bunt gemischt war auch das Publikum beim Benefizrock. Punks tanzten neben Rockern, Liebhaber von Metalmusik neben Skaanhängern. Und hier und da war auch ein Fan ganz anderer Musikrichtungen zu finden, der einfach einen tollen Abend mit seinen Freunden verbringen wollte. Jeder war willkommen. "Wir freuen uns immer über ein breitgefächertes Publikum", bemerkte Sarah Kraschewski vom Alko Sbk-Team. "Wir haben keinen Bock auf Ausgrenzung", sagte sie prägnant.

Kritischer Blick auf aktuelle Asylpolitik inbegriffen

Genau nach diesem Leitgedanken verlief der gesamte Partyabend. Ein kritischer Blick auf die derzeitige Asylpolitik war dabei inbegriffen. Besonders ausdruckstark zeigte sich dies am Beispiel der Headliner "Prosecution". Die politisch engagierte Band aus Bayern unterstützt seit vielen Jahren die Menschenrechtsorganisation Pro Asyl. Musikalisch und inhaltlich konsequent thematisierte sie bei ihrem Auftritt die Sehnsucht nach unbeschwerten Zeiten ebenso wie die Angst vor ökonomischer Ungewissheit, die Abneigung gegenüber exzessiven Kapitalismusströmungen und die instrumentalisierte Mediengewalt mit der damit einhergehenden Volkslenkung.

Auch die Punkrockband "Fahnenflucht" (Rheinberg) packte die Gäste vor allem mit ihren Songs rund um die Themen Krieg, Staatsgewalt, Flüchtlingsschicksale oder Angriffe auf Asylbewerberheime. Die achtköpfige Skaband "Die Conditorei" verstand es besonders gut, mit antirassistischen Texten und gleichermaßen sehr viel Spielspaß auf der Bühne rüberzukommen. Ein Weg, den auch das Alko-Sbk-Team verfolgt. "Diese Themen sind uns wichtig, insbesondere da sie auf dem platten Land doch noch relativ stiefmütterlich behandelt und diskutiert werden. Aber wir wollen auch nicht mit dem erhobenen Zeigefinger rumrennen. Jeder Gast, der aufgrund dieses Konzerts etwas länger über Diskriminierung, Flüchtlinge und Asylpolitik nachdenkt, ist ein Gewinn", erklärte Kraschewski.

Gäste sind begeistert

Tatsächlich zeigten sich viele Gäste interessiert. "Das Benefizrock ist eine super Sache. Die Bands sind toll, die Stimmung gut und alles kommt einem guten Zweck zugute", bemerkte Lydia Schreiner (22). "Bemerkenswert ist auch, dass sich gerade ein so junges Team dafür einsetzt, anstatt die Arbeit irgendwelchen Anzugträgern zu überlassen. Flüchtlinge und Diskriminierung sind Themen, die uns alle betreffen. Gerade unsere Generation muss sich aufgrund des Klimawandels künftig immer stärker mit diesen Themen auseinandersetzen", sagte auch Thomas Linden (24). Ergänzt wurde das Line-Up durch die junge lokale Band "Never Grown Up" aus Geldern. Info

(beaw)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort