Tractor Pulling in Sonsbeck PS-Giganten bringen sich in Stellung

Sonsbeck · Am Wochenende findet nach zweijähriger Pause wieder das Tractor Pulling in Sonsbeck statt. Das Trecker-Treck-Team erwartet 150 internationale Mannschaften und rund 2500 Zuschauer. Dafür wurde auch am Hygienekonzept geschraubt.

 Alois Siebers muss bis zum Rennen noch eine neue Nockenwelle in seinen MF 2805 Life Power einbauen, die alte hatte sich beim Testlauf verabschiedet.

Alois Siebers muss bis zum Rennen noch eine neue Nockenwelle in seinen MF 2805 Life Power einbauen, die alte hatte sich beim Testlauf verabschiedet.

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

Nach einer zweijährigen pandemie-bedingten Pause wird es am kommenden Wochenende wieder laut am Lichtweg: Das Trecker-Treck-Team Sonsbeck lädt zum zehnten Tractor Pulling ein. Aufgemotzte ehemalige Ackerschlepper mit 1000 und mehr PS lassen ihre Motoren brüllen und bringen die Piste zum Beben.

Die Regeln sind denkbar einfach: Auf einer 100 Meter langen und zehn Meter breiten Bahn muss ein sogenannter Bremswagen mit einem Gewicht bis zu 27 Tonnen möglichst weit gezogen werden. Ziel ist es, einen Full Pull zu erreichen, sprich den Bremsklotz über die volle Distanz zu ziehen. Schaffen das mehrere Wettkampfteilnehmer, wird im Stechen das angehängte Gewicht erhöht. Hört sich relativ einfach an, ist es aber nicht. Denn der Bremswagen hat vorne eine Kufe und auf der Ladefläche ein Gewicht, das mit jedem absolvierten Meter weiter nach vorne wandert und auf die bremsende Kufe drückt.

 Beim Tractor Pulling 2019 ging auch „Iwan“, ein 6000 PS starker, aufgemotzter Trecker mit drei Hubschrauberturbinen an den Start.

Beim Tractor Pulling 2019 ging auch „Iwan“, ein 6000 PS starker, aufgemotzter Trecker mit drei Hubschrauberturbinen an den Start.

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

Gestartet wird in Sonsbeck in 22 Klassen, angefangen vom „Garden Pulling“ mit kleinen, bis zu 500 Kilogramm schweren Schleppern bis hin zu den freien Klassen, in denen Traktoren mit Hubschrauber-Turbinen oder Dragstermotoren und Leistungen von bis zu 6000 PS die Luft vibrieren lassen und beim Publikum für Gänsehaut-Momente sorgen.

Alois Siebers muss bis dahin noch die neue Nockenwelle in seinen MF 2805 Life Power einbauen, die alte hatte sich beim Testlauf verabschiedet. Mit einem prüfenden Auge dabei ist Ehefrau Uschi. Sie saß früher bei den Wettkämpfen selber hinterm Steuer, inzwischen sind ihr die Kraftanstrengungen, die es braucht, um die 1000-PS-Boliden in der Spur zu halten, einfach zu groß geworden. Verpasst hat sie aber noch kein Tractor Pulling, zu denen die beiden durch halb Europa reisen. „Die Fahrer bringen meistens auch ihre Kinder mit. Das ist ein Sport für die ganze Familie“, erzählt Uschi Siebers.

So wird am kommenden Wochenende auch für die Kleinen gesorgt sein, die sich zwischendurch unter anderem auf der Hüpfburg austoben können. Geschlafen wird bei solchen Veranstaltungen zumeist im Zelt oder auf einem Auflieger direkt neben den wertvollen Sportschleppern.

Bis zum Start blicken die Sonsbecker Trecker-Freunde gebannt auf die Inzidenzkurve. Immerhin werden neben den 150 Teams aus Dänemark, den Niederlanden oder aus der Schweiz auch rund 2500 Besucher aus Sonsbeck und vom halben Niederrhein erwartet. „Wir haben ein strenges Hygiene-Konzept, lassen nur Zuschauer rein, die vollständig geimpft oder genesen sind oder einen offiziellen Test nachweisen können. Außerdem verzichten wir auf unsere After-Show-Party im Zelt“, so Alois Siebers.

Weil das bevorstehende Tractor Pulling das erste Rennen seit langem ist, kann in diesem Jahr keine Deutsche Meisterschaft stattfinden. Auch dem Klimaschutz versuchen die Trecker-Treck-Fans Rechnung zu tragen. Als Treibstoff wird ein aus Rest- und Abfallstoffen produzierter sogenannter Care-Diesel verwendet, der den CO2-Ausstoß erheblich verringern soll, erklären die Pulling-Fans.

(erko)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort