Xanten Ausschuss berät heute Maut-Resolution

Xanten · FDP-Ratsmitglied Klaus-Martin Meier möchte, dass die Stadt sich gegen die Pläne wehrt. Das ist Inhalt eines Antrags, der heuteim Rathaus diskutiert wird. Der Bürgermeister möchte sich einer kreisweiten Initiative anschließen.

 Die parkenden Autos mit niederländischem Kennzeichen vor dem archäologischen Park könnten weniger werden, wenn die Pkw-Maut erst einmal eingeführt wird.

Die parkenden Autos mit niederländischem Kennzeichen vor dem archäologischen Park könnten weniger werden, wenn die Pkw-Maut erst einmal eingeführt wird.

Foto: Armin Fischer

Gerade jetzt spült der Altweibersommer wieder viele Besucher nach Xanten. Dieses Bild ist für die Xantener nichts neues: Die Plätze vor den beiden Eisdielen auf dem Marktplatz sind gut belegt - auch oder gerade mit niederländischen Besuchern. "Wir beobachten, dass es immer mehr werden", sagt Sabine Van der List, Geschäftsführerin der Tourist-Information Xanten (TIX). Sie beobachtet immer mehr Fahrzeuge mit niederländischen Kennzeichen und Fahrradträgern. "Gerade Fahrradfahrer schätzen unsere Infrastruktur und das gute Preis-Leistungs-Verhältnis", sagt Van der List. Manche verbinden einen Besuch jenseits der Grenze mit einem Einkaufsbummel. Auch das kulturelle Angebot sei häufig attraktiver als es umgekehrt in der niederländischen Grenzregion der Fall sei.

Doch würde die Bundesregierung die Pkw-Maut für Ausländer auf allen Straßen einführen, würde man das hier spüren, da ist sich die TIX-Geschäftsführerin sicher. Mit Zahlen, die diese Vermutung stützen würden, hält sie sich zurück. Denn viele niederländische Besucher würden in den Tourismusstatistiken gar nicht auftauchen, sagt sie. Den kleinen Grenzverkehr, der täglich stattfindet ohne Übernachtung oder Museumsbesuch, könne man nicht erfassen. Gerade den würde die Maut aber treffen. "Und so verrückt kann man doch gar nicht sein", meint Van der List.

Das findet auch FDP-Ratsmitglied Klaus-Martin Meier. Deswegen hat er noch vor der Sommerpause einen Antrag bei der Stadtverwaltung gestellt, eine Maut-Resolution zu verabschieden. Dieser Antrag steht heute auf der Tagesordnung des Hauptausschusses. Bürgermeister Thomas Görtz befürwortet den Vorschlag, eine Resolution an das Bundesverkehrsministerium zu adressieren. In einer Stellungnahme schlägt er vor, sich der kreisweiten Resolution anzuschließen. Menschen und Wirtschaft im Kreis Wesel verstünden sich als Teil einer Region, zu der die niederländischen Nachbarn ebenso wie das Ruhrgebiet gehörten, heißt es im Resolutionstext, der in der kommenden Woche im Kreistag verabschiedet werden soll. Ähnlich wie die Resolution des Kreis Kleve, des Flughafen Weeze und der Euregio Rhein-Waal, fordert der Kreis Wesel den Verkehrsminister auf, die Pkw-Maut nicht einzuführen oder zumindest den "kleinen Grenzverkehr" davon auszunehmen.

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Dem FDP-Ortsverband geht die kreisweite Initiative nicht weit genug. Die FDP möchte, dass die Stadt einen eigenen Text verabschiedet. "Wir sind noch stärker betroffen, als andere Kommunen im Kreis", sagt Meier. Schließlich bestehe das Geschäftsmodell der Stadt hauptsächlich daraus, Touristen herzulocken. Er befürchtet, dass die Stadt in Zukunft auf ihren Investitionen in den Tourismus sitzenbleiben würde. Xanten sei zwar stärker betroffen, sagt der Bürgermeister, doch eine kreisweite Initiative habe eine größere Wirkung.

(RP)
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