Ausbildungsinitiative 2014 Augenoptiker: Ausbildung mit Weitblick

Xanten · Im fortgeschrittenen Alter benötigt beinahe jeder eine Brille. Wer sich wie Saskia Schäffler zur Augenoptikerin ausbilden lässt, hat also gute Zukunftsaussichten. Mathematikkenntnisse und handwerkliches Geschick sind jedoch Grundvoraussetzungen.

 Saskia Schäffler hat im September eine Ausbildung zur Augenoptikerin begonnen. Gute mathematische und handwerkliche Fähigkeiten gehören ebenso wie eine kompetente Kundenberatung zu den Anforderungen ihres Berufs.

Saskia Schäffler hat im September eine Ausbildung zur Augenoptikerin begonnen. Gute mathematische und handwerkliche Fähigkeiten gehören ebenso wie eine kompetente Kundenberatung zu den Anforderungen ihres Berufs.

Foto: Klaus Dieker

Für Saskia Schäffler war die Sache schnell klar. Beinahe alle ihre Familienmitglieder sind Brillenträger, auch sie selbst benötigt eine Sehhilfe. Was lag da also näher, als sich nach der Mittleren Reife auf die Suche nach einem Ausbildungsplatz zur Augenoptikerin zu machen. Vor ihrer Haustür in Kamp-Lintfort wurde sie bei "Optik Wiesner" schließlich fündig. "Zunächst habe ich vier Wochen zur Probe gearbeitet, das hat mir schon sehr gut gefallen", berichtet die 17-jährige Kamp-Lintforterin. Auch den daran anschließenden Bewerbungsprozess mit Einstellungstest überstand sie problemlos, so dass sie nun seit September eine dreijährige Ausbildung durchschreitet.

Geschäftsführer Andreas Wiesner weiß um die Voraussetzungen, die Bewerber mitbringen müssen, um den Herausforderungen des Berufsalltags gewachsen zu sein. Daher lässt er alle potenziellen Ausbildungskandidaten auch einen Einstellungstest durchlaufen: "Grundsätzlich ist es so, dass Interessenten schon die Mittlere Reife vorweisen sollten. Zusätzlich sollten dann auch die Noten in Mathematik halbwegs stimmen. Zumindest die Kenntnisse darüber, wie man Formeln umstellt und auflöst, sollten Bewerber mitbringen."

Diese Voraussetzungen sah er bei Schäffler erfüllt, die bereits kurz nach Beginn ihrer Ausbildung so umfassend wie möglich in die betrieblichen Abläufe integriert wurde. "Ab 8.30 Uhr bereite ich morgens zunächst die Geschäftsräume vor und sortiere die Post, danach kümmere ich mich um meine Monatsaufgaben", erklärt die angehende Augenoptikerin. Momentan übt sie sich im Schleifen von Gläsern und dem Lupenbau, bald steht das Löten auf dem innerbetrieblichen Stundenplan. In der Werkstatt werden ihr alle handwerklichen Fertigkeiten beigebracht. Doch auch kleinere Kundenanfragen bearbeitet Schäffler bereits: "Soziale Kompetenzen und ein sicheres Deutsch sind daher auch gefragt." Und auch Englischkenntnisse würden aufgrund der Nähe zum Hochschulcampus immer wichtiger. Zur Ausbildung gehört es daher auch, zweimal in der Woche die Schulbank im Berufskolleg zu drücken. Dort werden sowohl handwerkliche als auch naturwissenschaftliche Kenntnisse vertieft.

Inhaltlich wie fachlich stellt sich die Ausbildung in diesem Berufszweig also sehr komplex dar. Daher ist es für Andreas Wiesner nur logisch, junge Leute auch selbst auszubilden: "Da weiß man am Ende der Ausbildungszeit, was man hat." Die Übernahmechancen seien dementsprechend gut, jedoch könne er leider keine Garantie geben, dass es im Anschluss auch für eine Festanstellung reiche. Gleichzeitig beklagt er, dass das Interesse an seinem Beruf in den vergangenen Jahren deutlich abgeebbt sei: "Früher hatten wir 30 Bewerbungen auf eine Stelle, jetzt nur noch ungefähr zehn."

(RP)
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