Xanten Auf ins neue Römerjahr!

Xanten · Nach dem Superjahr 2009 mit mehr als 700 000 Besuchern beginnt bald wieder die Saison im Archäologischen Park Xanten. Die Besucher dürfen sich auf einige neue Attraktionen freuen. Die alte B57 wird bald zurückgebaut.

In der über 30-jährigen Geschichte des Archäologischen Parks Xanten war das Jahr 2009 ein besonders erfolg- und ereignisreiches. 710 000 Besucher wurden im Park und Römermuseum gezählt. "Damit hätten wir in unseren kühnsten Träumen nicht gerechnet", sagte APX-Leiter Martin Müller gestern beim Jahresgespräch vor der Presse. Der Besucherrekord sei auf einige neue Attraktionen zurück zu führen, unter denen das Römermuseum natürlich die weitaus größte ist. Auf Dauer laute das Ziel: eine halbe Million Besucher pro Jahr. Das sei mit der Infrasturktur des Parks noch "kundenfreundlich zu organisieren".

Ostern beginnt wieder die Saison im Park, unter anderem mit den beliebten Römischen Wochenenden, an denen in diesem Jahr auch ein "römischer Fischer" aus Norddeutschland sein Handwerk präsentieren wird. Der "Tag der Begegnung", ein großes Familienfest für Behinderte und nicht Behinderte, wird in diesem Jahr aus Anlass der "Kulturhauptstadt" in den Essener Grugapark ausgelagert. Im APX bildet statt dessen ein großes Museumsfest den Höhepunkt des Jahres . "Wir stellen das Museum auf den Kopf", kündigte APX-Pressesprecher Ingo Martell gestern an.

Naturlehrpfad

Zu den wichtigen Ereignissen 2010 gehört auch die Eröffnung der umgebauten römischen Herberge unter neuer Führung. Darüber hinaus sind zwei neue Ausstellungbereiche geplant: Am Burginatium-Tor im Norden des Parks werden "open air" römische Bestattungssitten dokumentiert. In der Nähe des Spielplatzes werden Parkbesucher in einem "Lapidarium" interessante Steine aus dem Magazin sehen und sich über römische Bau- und Steinbearbeitungstechniken informieren können. Museumspädagogische Führungen zum Thema können gebucht werden. Freuen dürfen sich die Römerfreunde auch auf einen "archäologischen Naturlehrpfad", der demnächst im Osten des APX angepflanzt wird. "Wir zeigen dort Bäume aus römischer Zeit und Pflanzen, die die Römer mitgebracht haben", so Müller.

Fördermittel bewilligt

Dass die beiden Teile des Parks mal durch die Bundesstraße 57 getrennt waren — bald werden Besucher davon nicht mehr viel sehen. Gerade habe das NRW-Bauministerium die "erste Million" für den Rückbau der alten B57 und der Trajanstraße im APX-Gebiet bewilligt. Mit dem Rückbau werde begonnen sobald die Genehmigung der Stadt vorliege. Für Müller ist das Zusammenwachsen des Parks von ganz besonderer Bedeutung: "Auf dieses Ziel wurde seit der Gründung des Parks 1977 hingearbeitet."

Auch auf den umstrittenen Bauzaun, der den APX in manchen Bereichen von der Wohnbebauung trennt, ging der Parkchef ein. "Es wäre Unsinn, an Parkgrenzen, die sich künftig ändern werden, einen festen Zaun aufzustellen", sagte er. Doch wo der Römerpark seine endgültigen Grenzen erreiche, werde es "sehr hochwertige Zaunelemente" geben. Zum Erprather Weg hin sollen diese teilweise schon in diesem Jahr installiert werden.

(RP)
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