Xanten Auf diesen Strecken ist Vorsicht geboten

Xanten · Mehr als zehn Streckenabschnitte sind im Kreis Wesel als Unfallschwerpunkte ausgewiesen worden - die meisten in Moers. In Xanten, Rheinberg, Alpen und Sonsbeck sieht die Kreispolizei dagegen aktuell keine unfallträchtigen Stellen.

18 Tote und 1865 Verletzte bei 15.940 Unfällen im Jahr 2017. Die aktuelle Verkehrsunfallstatistik der Kreispolizei Wesel zeigt eine leichte Reduzierung der Zahlen im Vergleich zum Vorjahr auf. In vielen Fällen hilft aber auch keine moderne Technik in den Fahrzeugen, um Unfälle zu verhindern. Denn der Zuwachs an E-Bikes oder Pedelecs sorgt zusätzlich für neue Gefahren. So verunglückten im vergangenen Jahr 19 Fahrer von Elektro-Hybrid-Rädern schwer, zwei davon tödlich. Zusätzlich gab es 49 Betroffene mit leichten Verletzungen.

Im Kreis Wesel unfallauffällige Strecken sind weiter zu finden. Auf der B 510 zwischen Kamp-Lintfort und Rheurdt sollten besonders Autofahrer mit hoher Konzentration unterwegs sein. Im Jahr 2017 wurde dieser Abschnitt gleich doppelt im Polizei-Register vermerkt. Sowohl zur Kreuzung mit der Mittelstraße als auch zur Einmündung der Feldstraße mussten die Einsatzkräfte mehrfach ausrücken.

Im Bereich der Wittenberger Straße/ Kiek in den Busch/ Aaper Weg in Wesel - auch ein Unfallschwerpunkt - wurde derweil ein ähnliches Problem festgestellt. In Reichweite des Evangelischen Krankenhauses gab es wiederholt Unfälle an einer gefährlichen Kreuzung. Diese Gefahr wurde mittlerweile durch den Bau eines Kreisverkehrs gebannt. Auf der B 70 zwischen der Brüner Landstraße und der Friedenstraße sowie der Zusammenkunft von Nord- und Grünstraße sind ebenfalls viele Blechschäden in der Kreisstadt entstanden.

Bei der Auflistung der Unfallschwerpunkte steht laut der Kreispolizei zunächst nicht das Verkehrsaufkommen an erster Stelle. Vielmehr werden signifikante Häufungen an Unfällen herausgestellt.

Derweil ist beispielsweise in Moers auch die stärkere Verkehrsdichte ein entscheidender Faktor. Dort gibt es kreisweit die meisten Unfallschwerpunkte. Auf sieben Streckenabschnitten besteht hier eine erhöhte Gefahr von Kollisionen. Betroffen sind unter anderem die Kreuzung Römerstraße/Homberger Straße (L 237), die Einmündung Düsseldorfer Straße/Römerstraße (L 137) oder die L 399 zwischen der Repelener Straße, Dr.-Berns-Straße und dem Tervoorter Waldweg. Zu einem Todesfall kam es jedoch auf keiner der sieben Strecken.

Insgesamt positiv zu betrachten ist es auch, dass es in Xanten, Rheinberg, Alpen oder Sonsbeck keine Unfallschwerpunkte gibt. Dennoch wurden dort im Jahr 2017 insgesamt sechs tödliche Unglücke gezählt.

Die Unfälle auf der L 480 (Augustusring) in der Nähe der Domstadt, der alten Landstraße K 35 bei Rheinberg oder der K 22 Schulstraße/Ecke Ulrichstraße in Alpen bilden jedoch Einzelfälle. In Dinslaken ist die B 8, mit dem Schwerpunkt Brinkstraße/ Kurt-Schumacher-Straße/Horststraße als Gefahrenzone vermerkt. Derweil ist die Unfallhäufungsstelle an der L 1 die einzige im Kreisgebiet, an der auch ein Todesopfer zu beklagen war. Ein Autofahrer ist hierbei vom Tatort geflohen, wurde jedoch später gefasst.

Die Zahl der Unfallfluchten nach Personenschaden, wie es in der Polizeistatistik benannt ist, ist im gesamten Kreis Wesel im Vergleich zum Jahr 2016 von 115 auf 95 Straftaten gesunken. Ebenso verringerte sich die Zahl der verletzten Verkehrsteilnehmer von insgesamt 1953 auf 1865.

Damit nicht mehr Pedelec-Fahrer in die Statistik eingehen, bieten mehrere Polizeibehörden seit längerem spezielle, kostenfreie Trainings an, damit der vornehmlichen Käufergruppe - in der Regel Senioren - die verkehrssichere Handhabung vorgeführt werden kann.

(RP)
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