Chronik Sieben Daten zur römischen Stadt in Xanten
Dort, wo heute Xanten liegt, war in der Antike eine der größten Metropolen in den germanischen Provinzen Roms. Von der Entstehung bis zur Zerstörung: eine Chronik.
13/12 vor Christus: Während der Rheinoffensive unter Kaiser Augustus errichten römische Truppen das erste Lager auf dem Fürstenberg, rund zwei Kilometer vom heutigen Xanten entfernt. Die Soldaten müssen versorgt werden. Die Armee baut deshalb Straßen und Wasserwege aus. Aus einer Anlegestelle am Rhein entsteht mit der Zeit ein Hafen. Händler, Kaufleute, Handwerker, Gastwirte, Veteranen und ihre Familien siedeln sich an (Quelle: Archäologischer Park Xanten, APX).
69/70 nach Christus. Während des Aufstandes der germanischen Bataver wurden zahlreiche Militärlager zerstört, darunter das große Lager auf dem Xantener Fürstenberg, vermutlich auch die zivile Siedlung am Hafen. Nach mehr als einem Jahr wurde der Aufstand niedergeschlagen und es wurde mit dem Wiederaufbau begonnen (Quelle: Archäologischer Park Xanten, APX).
98 oder 99 nach Christus. Die wieder aufgebaute Siedlung am Rheinufer erhält die Rechte einer Colonia. Damit zählt der Ort zu den 150 höchstrangigen Städten des gesamten römischen Reiches. Neben der Provinzhauptstadt Köln ist Xanten die einzige Colonia in Niedergermanien. Sie wird nach Kaiser Marcus Ulpius Traianus benannt: Colonia Ulpia Traiana (Quelle: Archäologischer Park Xanten, APX).
2. Jahrhundert nach Christus. Es war Blütezeit der Colonia Ulpia Traiana. Handel und Wirtschaft florierten, auch dank stabiler Verhältnisse – dazu trug die 20. Legion bei, die seit 122 nach Christus südlich der Colonia auf dem Fürstenberg stationiert war (Quelle: Archäologischer Park Xanten, APX).
3. Jahrhundert nach Christus. Das Leben in den nordwestlichen Provinzen ist unruhiger geworden. Es gibt Raubzüge der Germanen. Außerdem wird vermutet, dass die Franken während ihrer Plünderungen in den Jahren 275/276 auch die Colonia angegriffen haben.
4. / 5. Jahrhundert nach Christus. Nach den Frankeneinfällen wird das Areal der Colonia Ulpia Traiana verkleinert und befestigt. Die Menschen ziehen sich auf die neun zentralen Stadtgevierte (insulae) zurück. Der Name dieser befestigten Stadt ist vermutlich Tricensimae und erinnert an die 30. Legion. 352 soll diese befestigte, kleinere Stadt von den Franken, 359 aber von den Römern zurückgewonnen erobert worden sein. Wahrscheinlich wird sie dann in der ersten Hälfte des fünften Jahrhunderts aufgegeben (Quelle: Archäologischer Park Xanten, APX).
Ende der Römerzeit. Die Franken siedeln außerhalb der alten Stadt. Die Colonia verfällt, das Gelände wird nicht mehr bewohnt. In den folgenden Jahrhunderten holen sich die Menschen die Steine aus dem Ruinenfeld und errichten damit die mittelalterliche Stadt Xanten. Auch der Dom besteht aus Steinen, die die Römer einst für den Bau der Colonia nach Xanten importiert hatten (Quelle: Archäologischer Park Xanten, APX). Weitere Informationen zur römischen Stadt Colonia Ulpia Traiana finden Sie auf den Seiten des Archäologischen Parks Xanten (APX).