Experimentelle Archäologie Darum bröckelt im Xantener APX der Putz

Xanten · Die Archäologen in Xanten versuchen, mit den gleichen Materialien und der gleichen Technik zu bauen wie die Römer. Witterungsspuren gehören deshalb zur Forschungsarbeit – und sollen neue Erkenntnisse liefern.

 Die Handwerkerhäuser sollen zeigen, wie ein Großteil der römischen Bevölkerung gelebt hat.

Die Handwerkerhäuser sollen zeigen, wie ein Großteil der römischen Bevölkerung gelebt hat.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) reagiert auf die Kritik eines Besuchers, wonach der Putz an einem römischen Handwerkerhaus im Archäologischen Park Xanten (APX) abblättert. Tatsächlich sind deutliche Witterungsspuren an dem Gebäude zu erkennen. Es handle sich um experimentelle Archäologie, erklärt APX-Sprecher Ingo Martell. Für die Gebäude sei ein Kalk-Putz ohne moderne chemische Zusätze und Armierungen verwendet worden. „Moderner Zementputz ist tabu, weil auch die Römer keinen Zementputz kannten.“ Zwar verwitterten die Außenflächen dadurch stärker. Aber die Bauforscher erhielten gleichzeitig wertvolle Hinweise auf das Verwitterungsverhalten und Aussehen der Gebäude in römischer Zeit. Die Substanz der Häuser sei dadurch nicht beeinträchtigt. Die Gebäude seien in einem guten Zustand, versichert Peter Kienzle, der die Bauabteilung des APX leitet.