Lesung in Xanten „Mädelsabend“ im Gymnasium

Xanten · Anne Gesthuysen feiert am Mittwoch ihre dritte Roman-Premiere in Xanten.

 Anne Gesthuysen freut sich auf die Lesetournee, die am Mittwoch in Xanten offiziell startet. 

Anne Gesthuysen freut sich auf die Lesetournee, die am Mittwoch in Xanten offiziell startet. 

Foto: Foto: Monika Sandel/Monika Sandel

Für Anne Gesthuysen wird es ein Heimspiel. Die geborene Veenerin besuchte als Kind genau jene Schule, in der die Premierenlesung ihres neuen Romans „Mädelsabend“ morgen stattfindet. Um 19 Uhr beginnt die ausverkaufte Veranstaltung in der Mensa des Stiftsgymnasiums, moderiert von ihrem Mann, Fernsehmoderator Frank Plasberg.

An diesen Ort habe die Autorin noch viele schöne Erinnerungen. Zwischen dem Abitur und ihrer Lesung lägen mittlerweile rund 30 Jahre, verrät sie lachend. Damals gab es noch keine Mensa. Bis zur Veröffentlichung eines neuen Romans, den es ab Donnerstag in den Buchhandlungen zu kaufen gibt, brauchte es hingegen nur drei Jahre.

„Mädelsabend“ ist Gesthuysens drittes Werk und behandelt die Herausforderungen der Ehe. „In den Zeitungen liest man so oft romantische Geschichten über 65-jährige Ehejubilare. Aber die Zeit wurde in vielen Ehen unter einem Patriarchat gelebt“, sagt Gesthuysen. So ist im jüngsten Literaturwerk der Journalistin auch von einer lebensfrohen Seniorin zu lesen, die zusammen mit ihrem Mann in einem Seniorenheim lebt und eine verspätete Emanzipation erlebt.

Die Idee zum Roman kam Gesthuysen, da sie zuletzt oft selbst in einem Seniorenheim gewesen sei, um Verwandte zu besuchen. „Und da passiert eine Menge“, erzählt die ehemalige Moderatorin mit einem Lachen. Im Zentrum des Romans ist von zwei Frauen aus unterschiedlichen Generationen zu lesen. Die Gegengeschichte zur gealterten Romanheldin Ruth liefert ihre Enkelin Sara. Sie ist eine aufstrebende junge Mutter, die vor viele wichtige Lebensentscheidungen gestellt wird. Beruflich und privat.

Emanzipation ist für Gesthuysen auch heute noch, auch in einem Land wie Deutschland, keine Selbstverständlichkeit. „Ich erlebe viele Frauen, die erfolgreich sind und trotzdem in ihren beruflichen Positionen kürzer treten. Dabei sind wir Frauen doch die großen Perfektionisten, die versuchen alles unter einen Hut zu bekommen“, stellt Gesthuysen als Ehefrau und Mutter fest.

In „Mädelsabend“ schenkt die Kölnerin ihrer alten Heimat wieder einmal die Bühne. „Ich habe eine wunderschöne Kindheit am Niederrhein verbracht. Es ist eine historische Ecke mit vielen Geschichten und Legenden“, verrät sie. Lebendig beschreibt sie in ihren fiktiven Erzählungen die Ortschaften von der Bönninghardt über Xanten bis Krefeld hinaus.

Doch Gesthuysen orientierte sich in ihrem Roman nicht nur an den Stätten aus ihrer Vergangenheit. „Die Nebenfigur Josefine Gielen verkörpert meine Großmutter väterlicherseits. Die habe ich genau so als Vorbild erlebt“, sagt sie. Alles andere seien aber Geschichten, denen sie im Seniorenheim lauschte. Einzig an einer Passage musste Gesthuysens Mann Plasberg schmunzeln, verrät sie. Ihm widmete sie das Buch.

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