Xanten/Duisburg Angler entdeckt Torso im Rhein

Duisburg · Der 51-jährige Angler aus Bochum, der am Montag seine Angel am Rhein bei Xanten-Obermörmter ausgeworfen hatte, muss entsetzt gewesen sein. Denn im Wasser entdeckte er einen menschlichen Torso.

Die Polizei geht davon aus, dass der unbekannte Mann Opfer eines Kapitalverbrechens geworden ist. "Dem Körper fehlen sämtliche Gliedmaßen, und auch der Kopf wurde abgetrennt." beschreibt Polizei Hauptkommissar Hubert Ensink, Leiter der eingerichteten Mordkommission den Fund.

"Die Symmetrie der Verletzungen deuten auf ein Verbrechen hin." Auch für ihn war dieser Leichenfund außergewöhnlich. Zwar haben er und seine Kollegen es häufiger mit Wasserleichen zu tun, aber einen derart zugerichteten Toten bekamen sie bislang noch nie zu Gesicht.

Bei der Staatsanwaltschaft und der eingerichteten zehnköpfigen Mordkommission hält man es für wahrscheinlich, dass die Leiche in Duisburg in den Rhein geworfen wurde. "Am Zustand des Torsos ist erkennbar, dass der Tote nicht sehr lange im Wasser lag", so Polizeipressesprecher Ramon van der Maat. Außerdem den abgetrennten Körperteilen wies die Leiche auch Brüche der Rippen und des Brustbeins auf. Im Moment beschäftigt sich die Mordkommission vor allem mit der Identifizierung der Leiche. Das Alter des Toten schätzen Gerichtsmediziner nach einer ersten Autopsie auf 30 bis 50 Jahre.

Den einzigen Hinweis auf die Identität des Mannes liefert eine knapp 5 Zentimeter lange Narbe unter dem linken Oberarm ein wenig unterhalb der Achselhöhle. Die Erfolgsaussichten der zur Zeit laufenden DNA-Untersuchung schätzt die Polizei sehr vorsichtig ein.

Ensink sagte am Mittwoch bei einer Pressekonferenz im Polizeipräsidium: "Ich hoffe, dass wir die Ergebnisse morgen haben, aber selbst wenn, dann hilft uns das nur weiter, wenn die Person schon in unserem System erfasst ist." Von den Armen, den Beinen und dem Kopf des Getöteten fehlt bislang jede Spur.

Feststellen ließ sich allerdings, dass der Mann bereits tot war, als er verstümmelt in den Rhein geworfen wurde. Möglicherweise steckte er da noch in einem Plastiksack. Die Wasserschutzpolizei und eine Hubschrauberstaffel suchten seit dem grausigen Fund nach Hinweisen.

Der Einsatz von Tauchern hingegen war wegen der starken Strömung im Rhein bislang unmöglich. Tatzeitpunkt und Todesursache sind nach Polizeiangaben noch völlig unklar. Die Polizei ist auf Grund der vielen offenen Fragen auf die Mitarbeit der Bevölkerung angewiesen. "Wir bitten jeden, der am vergangenen Wochenende am Rhein etwas Ungewöhnliches beobachtet hat, sich bei uns zu melden", so der verantwortliche Staatsanwalt Stefan Müller aus Moers. Das gleiche gelte für jeden, der einen Bekannten mit einer Narbe auf der linken Körperseite vermisst.

(rl)
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