Xanten Andrang bei Anmeldung für die Gesamtschule

Xanten · Am Samstag hatte das Anmeldeteam im Rathaus gut zu tun. Regina Schneider freute sich über ein "breites Spektrum von Begabungen".

 Regina Schneider (l.) nimmt die Anmeldung von Fabian Tobischke für die Gesamtschule an. Seine Schwester Alina besucht die Walter-Bader-Realschule.

Regina Schneider (l.) nimmt die Anmeldung von Fabian Tobischke für die Gesamtschule an. Seine Schwester Alina besucht die Walter-Bader-Realschule.

Foto: olaf ostermann

Fragen zum Schulkonzept gab es am ersten Anmeldetag für die künftige Gesamtschule Xanten-Sonsbeck kaum noch. Die meisten Eltern hatten sich bereits eingängig informiert, den Tag der offenen Türen, die mehrfachen Vorträge und die Internetseiten der Schule besucht. Sie haben ganz bewusst für ihre Kinder diesen neuen Weg des Lernens gewählt — und zwar zuhauf. Bis zu einer halben Stunde Wartezeit mussten die Eltern am Samstag, dem ersten Anmeldetag mitbringen. Der gewaltige Andrang im Rathaus überraschte selbst das fünfköpfige Anmeldeteam. Stress kam aber nicht auf.

Anja Meyn, die als Mitglied des Anmeldeteams die Statistiken bearbeitete, zeigte sich hochzufrieden: "Die Resonanz ist einfach irre. Am Morgen strömten die Leute geradezu in den Rathaussaal." Gestresst waren die Fachkräfte dennoch nicht. "Die Atmosphäre blieb immer angenehm, sogar richtig familiär. Viele Eltern kannten sich und nutzten die Wartezeit für einen kleinen Plausch." Das konnte Ralf Mengede, Korrektor der Walter-Bader-Realschule, bestätigen. Er begrüßte jeden Gast persönlich und konnte somit die Stimmung der Eltern hautnah miterleben. "Besonders schön ist der große Zuspruch der Eltern. Das Konzept hat sie überzeugt und nun freuen sie sich riesig über die neuen Möglichkeiten, die diese Schule mitbringt", erklärte er.

So wie Petra Buth, die ihren Sohn Nic (10) angemeldet hat. Die Xantenerin favorisiert die Gesamtschule vor allem deshalb, weil sich die Kinder auf dieser ganz individuell entwickeln könnten. "Es wird sowohl auf Schwächen wie auch Neigungen der Schüler eingegangen", erklärte die Mutter. Ebenso gefällt Petra Buth die Inklusion von behinderten Kindern auf der Schule: "Inklusion ist ein wichtiges Thema in unserer Gesellschaft. Wenn Kinder mit und Kinder ohne Behinderung zusammen zur Schule gehen, wird mit Handicaps ganz selbstverständlich umgegangen."

Häufig beobachtete Mengede auch, dass selbst Kinder mit gymnasialer Empfehlung für die Gesamtschule angemeldet wurden. "Diese Eltern haben sich ganz intensiv mit dem Schulkonzept auseinandergesetzt und bewusst für die Gesamtschule entschieden, um das Lernen etwas zu entschleunigen", erklärte Mengede nach einigen Elterngesprächen. Gerade diese Mischung an Kompetenzen begeistert Regina Schneider, Leiterin des Anmeldeteams, die als Beraterin die Anmeldungen mit den Eltern durchging. "Die Eltern meldeten nicht wie üblich einfach nur ihr Kind an. Sie stellten ihr Kind regelrecht vor. Sie erzählten von Besonderheiten und begründeten damit, warum nur die Gesamtschule für ihr Kind infrage kommt", sagte die Pädagogin. Sie ergänzte: "Eines ist deutlich, es kommt ein sehr breites Spektrum an Begabungen zusammen."

(beaw)
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