Xanten Alte Schönheiten auf Achse

Xanten · "Grünkohl Meeting for British old Cars": Zum zehnten Mal trafen sich in Xanten Oldtimerliebhaber. Chromblitzende Fahrzeuge aus England und anderen Ländern ließen die Augen von Kennern und Liebhabern strahlen.

Frank Düsterhöft strahlte. "Das ist Autofahren pur, kein Airbag, keine ausgewogene Federung, merkt man jede Unebenheit auf der Staße direkt im Rücken. Ich liebe das Fahren im frischen Fahrtwind, kann dabei abschalten, neue Energien tanken." Dabei verwies der Düsseldorfer mit besonderem Stolz auf seinen signalroten Caterham – ein eleganter Sportwagen im Formel-1-Design der Fünfziger. "Dieses Modell wurde 1988 gebaut, aber die Technik stammt aus der Zeit so Ende der 50er Jahre", führte er weiter aus.

Frank Düsterhöft ist Anlageberater und in seiner Freizeit genießt er die Ausfahrt mit seinem Oldtimer. Am Samstag zählte er zu den Startern auf dem Xantener Marktplatz, die der Einladung von Ludger Rippelbeck folgten. Er organisierte das 10. Xantener "Grünkohl-Meeting for British old open Cars". Als Düsterhöft mit einigen lockeren Handgriffen die Motorhaube von seinem Sportwagen entfernte, war er schnell umringt von zahlreichen Autofans, die mit Bewunderung auf das blankgewienerte Metall vom Motorblock schauten. "Der Lotus kommt aus Norwich, aus Großbritannien, das Automobilwerk hat Colin Chapmann begründet", begann der Meinungsaustausch von Experten. "Das ist der Formel-Ford-Motor mit 140 PS, ursprünglich als Kent-Motor gebaut, stammt er aus dem Ford Cortina 1600 GT", informierte der Lotus-Besitzer. "Formel-Ford galt lange Jahre als Talentschmiede für viele Formel-1-Weltmeister, die in den letzten Jahren gewannen", ergänzte man aus dem Expertengremium.

Auf seinen tannengrünen Triumph TR 3 A mit sportivem Image war Ralf Hunz aus Viersen besonders stolz. "Ich habe diesen Flitzer im Jahre 2004 aus privater Hand erworben, das Modell wurde im Jahre 1959 gebaut", kommentierte der Oldtimerfan zu seinem puristischen Auto mit Vorkriegstechnik. Es gehört sicher eine gute Portion Idelismus dazu, im Februar in diesen offenen Automodellen zu reisen, die keine Heizung haben. "Ich bin zum vierten Mal beim Treffen in Xanten und habe mich entsprechend warm angezogen", erklärte Ralf Hunz dazu. Er mag seinen Triumph, weil er diesen bis auf die letzte Schraube auseinander nehmen kann. "Überschaubare und erklärbare Technik, fahren und schrauben, das ist ein besonderes Erlebnis bei diesem Wagen", fügte er lächelnd hinzu.

Besondere Rarität

In die Reihe der chromblitzenden Ausführungen an "good old cars" britischer und anderer Herkunft fügten sich auch ein VW-Käfer, einige Porsche-Modelle sowie auch "Stern-Statusmodelle" aus Stuttgart, die eher konservativ die First-Class der deutschen Automobilindustrie symbolisierten. Ein besonderes Augenmerk richteten die zahlreichen interessierten Besucher auch auf einen tornadoroten Sportwagen aus Schweden: einen Saab Sonett II, Baujahr 1972. "Mitte der fünfziger Jahre startete man bei Saab die Entwicklung für den Sportbereich und stellte den Sonett I auf der Stockholmer Automobilmesse vor", so ein fachkundiger Kommentar von einem Autofan, der berichtete, dass vom ausgestellten Saab Il nur insgesamt 7900 Modelle angefertigt wurden, dieser daher als besondere Rarität anzusehen sei.

(RP)
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