Xanten Alpen setzt auf LED-Laternen

Xanten · Die Umrüstung kostet erstmal viel Geld: Sie rechnet sich aber langfristig - auch ökologisch.

VON BERNFRIED PAUS

ALPEN Die Umrüstung der Straßelaternen auf energiesparende LED-Technik rechnet sich - wirtschaftlich und ökologisch. Das war die klare Botschaft von Walter Adams, Fachbereichsleiter Technik im Rathaus, auf eine Anfrage von Peter Nienhaus, Fraktionschef der Grünen, an die Politik gesandt hat. Es mache daher absolut Sinn, auf dem Weg der neuen Erleuchtung weiterzumarschieren.

Nienhaus hatte angesichts der nicht unerheblichen Kosten für die Umrüstung für eine Zeit des konzeptionellen Nachdenkens plädiert. Außerdem würden sich einige Anwohner kritisch über die neuen Lichtverhältnisse äußern. "Die Qualität der Beleuchtung muss hinterher mindestens so gut sein wie bisher. In der Regel ist sie besser", so Adams. Er räumte aber ein, dass manche Vorgärten auf der einen Seite, Bürgersteig inklusive, im Dunkeln lägen, während auf der anderen Seite die Vorgärten hell erleuchtet seien. Das hänge mit der Neigung der Leuchtköpfe zusammen, die aber geschwenkt werden könnten, so Adams: "Also ist Fein- tuning gefragt." Die Ausleuchtung sollte möglichst von Straßenseite zu Straßenseite erfolgen. Viele Anwohner der Burgstraße seien begeistert, warf Bürgermeister Thomas Ahls ein. Es gebe nicht nur Kritiker.

Als nächstes sollen die Laternen im Ortsteil Menzelen umgerüstet werden. Vorgesehen sind 95 Leuchten. Ein Berechnungsprogramm des Bundes beziffere allein dadurch die jährlichen Einsparungen beim CO2-Austausch auf 15.918 Kilogramm. Das summiere sich über eine Lebensdauer von 20 Jahren auf rund 318 Tonnen. Neben der Stromkosteneinsparung sei der Beitrag zum Klimaschutz "schon ein wesentliches Argument", so Adams. Bezogen auf die Stromkosten, komme der Bundesrechner auf eine Einsparung von 26.980 kWh im Jahr. Hochgerechnet auf einen Strompreis von 25 Cent pro kWh seien das 6.745 Euro im Jahr, bezogen auf die Lebensdauer von 20 Jahren stattliche 134.900 Euro - beim aktuellen Preis wohlgemerkt. "Und wenn wir Stromkosten sparen, hat der Bürger auch was davon", so Adams mit Blick auf die Steuermittel.

Je eher man mit der Umrüstung durch sei, desto besser. Und wenn es Fördermittel gibt, sollte eine Gemeinde gerade in diesem Fall unbedingt zugreifen. Adams hält im Übrigen nichts davon, die alten Laternen nicht 1:1 zu ersetzen. Mit dem Austausch der rund 1100 Leuchten in Alpen wurde 2013 begonnen. Er wurde jährlich fortgesetzt. Es werden die vorhandenen Leuchtköpfe gewechselt. Die Leuchtkraft ist so ausgelegt und berechnet, dass die Masten mit ihren Abständen von 30 bis 40 Metern stehen bleiben können. "Also ähnlich wie zu Hause, wenn man Glüh- oder Halogenbirnen durch LED-Birnen ersetzt", so der Chef-Techniker im Rathaus. "Wäre ja auch blöd, wenn man die teure Wohnzimmerlampe wegwerfen müsste, nur weil die Birne getauscht wird."

Exakt 1487 Laternen leuchten, wenn's dunkel ist, in Alpen. 2013 wurden davon die ersten 104 Laternen ausgetauscht, 2014 dann 87, im Jahr drauf 80 und im vorigen Jahr 115 - also unterm Strich bereits 386 Laternen. Unter Berücksichtigung der Fördermittel (bis zu 25 Prozent) aus dem noch zwei Jahre offenen Topf des Bundesumweltministeriums sind jährlich im Mittel 65.000 Euro für neue Leuchten ausgegeben worden. Dagegen steht eine Stromeinsparung von bis zu 80 Prozent. "Wir beobachten die Zähler zwar. Aber ganz genau können wir nur beim 1:1-Wechsel ablesen. Bei Änderung der Ausstattungsdichte - bisher gab's nur geringe Abweichungen - kann man nur hochrechnen", so Adams. Die Tendenz gehe aber stark in Richtung 80 Prozent.

Bisher habe sich die Verwaltung bei der Umrüstung auf die Siedlungsschwerpunkte konzentriert. Alpen-Ort sei durch. Das Stadtumbaugebiet sei aber aktuell ausgelassen worden. "Wir möchten im Ortskern mit den Bürgern zunächst noch das neue Stadtmobiliar abstimmen", so Adams. Wohnzimmermöbel sollen halt allen gefallen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort