Xanten Ärger am Ostwall: Thiele will politisch nacharbeiten

Xanten · "Das Opfer hat außerhalb des vergitterten Bereiches auf der Mauer gesessen": Das stellte Hans-Jürgen Thiele, der wie viele andere als Zaungast vom Ostwall aus der Musik von Bob Geldof im Ostwallpark zugehört und Zeuge des vermeintlich "brutalen" Übergriffes eines Ordners gegen einen 56-Jährigen Xantener war (RP berichtete), gestern klar. Im öffentlichen Raum dürfe sich jeder aufhalten - das habe ihm auch Tobias Fuß, Leiter des Fachbereiches Ordnung im Rathaus, bestätigt. Die Ordner dürften nur innerhalb des eingezäunten Geländes agieren. Der SPD-Ratsherr will den Vorfall nach der Sommerpause in den politischen Gremien vortragen.

Zum Mauerfall hat sich gestern auch das Opfer noch mal gemeldet. Er habe vor der Absperrung auf der Wallmauer gesessen. Der Ordner habe ihn mehrfach von hinten am Oberarm angefasst. Als er den zum dritten Mal weggezogen hatte, habe ihn der Ordner von hinten mit einem Würgegriff brutal von seinem Sitzplatz gezogen, auf den Boden geschmissen und ihm seinen Ellenbogen aufs Brustbein gedrückt. "Dank des beherzten Eingreifens von Mithörern konnte ich befreit werden", so der 56-Jährige.

Er widersprach auch der Darstellung, später auf dem Veranstaltungsgelände randaliert zu haben, wie der Veranstalter behaupte. Er sei ca. 45 Minuten nach Ende des Konzertes aufs Gelände gegangen. Er habe eine Eintrittskarte fürs Konzert gehabt, es aber vorgezogen, das Konzert von der Mauer aus anzusehen. An der Theke auf dem Veranstaltungsgelände hätte er mit Freunden noch etwas trinken wollen. Doch ein Ordner habe ihn vom Grundstück verwiesen. Schließlich sei er rüde weggeführt worden. Es habe etwa 50 Minuten gedauert, bis ein Polizist ihn aufgefordert habe, nach Hause zu gehen.

(jas)
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