Zwei Aspiranten traten am Abend zum Königsschießen an: die Spielleute Stefan Bullmann und Jörg Ottemeier. „Das äußerst spannende Schießen beendete um 21.55 Uhr dann Jörg Ottemeier mit dem 54. Schuss“, sagt Volker Markus, Schriftführer des Vereins. Die Thronpaare sind Peter und Jolanta Gruschka, Christoph und Heidi Riedel, Karl-Willi und Martina Weber, Siegfried Remy und Gaby Remy-Stamann sowie Norbert und Jutta Bullmann. Mit der Parade und dem Krönungsball am Samstag, 7. Juli, setzen die Victor’sse das Schützenfest fort.

Das Jubiläumsjahr begann bereits am Freitagabend. Es war ein imposantes Bild, das sich einigen Hundert Zuschauern um 23 Uhr auf dem historischen Xantener Marktplatz bot: Im Halbdunkel trafen drei Musikvereine, zahlreiche Schützenschwestern und -brüder sowie das noch amtierende Königspaar Anne-Marie und Wilfried Welbers mit ihrem Throngefolge unter den Klängen von flotter Marschmusik nach einem kurzen, aber feierlichen Umzug auf dem Marktplatz ein. Auch Weihbischof Rolf Lohmann und Propst Klaus Wittke, die bereits um 19 Uhr einen festlichen Gottesdienst zum Schützenauftakt im St. Viktor-Dom gehalten hatten, reihten sich mit den Diakonen Werner Brammen und Alexander Senk in die Festgemeinschaft, die sich zum „Großen Zapfenstreich“ der St. Victor-Bruderschaft auf dem Marktplatz eingefunden hatte, ein. Dabei war auch Ben-Luca Schibgilla, der „Kleine Victor“ oder auch Victörchen genannt. Er verkörpert den Heiligen, dem die Bruderschaft ihren Ursprung verdankt.

„Der Zapfenstreich ist der feierliche Abschluss des ersten Tages unseres Schützenfests, erklärte Pressesprecher und Bezirksbundesmeister Wolfgang Mehring während des Biwaks, zu dem sich die 360 Mitglieder zählende Bruderschaft mit ihren Gästen nach der Messe auf dem Markt versammelt hatte. „Das diesjährige Schützenfest, das wir auf Ende Juni vorgezogen haben, ist die Auftaktveranstaltung zum Jubiläum des 625-jährigen Bestehens unserer Bruderschaft“, fuhr Brudermeister Peter Bullmann fort, und das Königspaar bedankte sich für ein wundervolles Regentschaftsjahr, in dem es das Schützenwesen als eine sehr große Bereicherung ihres gemeinsamen Lebens erfahren habe.

Zum Zapfenstreich spielten neben dem Bundesspielmannszug St. Victor Xanten, dessen 1. Vorsitzender Stefan Bullmann ist, auch der Musikverein aus Kalkar und die Trachtenmusikkapelle aus Wagrain (Österreich). „Die Verbindung mit diesem Musikverein hat Ina Oppelt, ein Mitglied unseres Vereins, die als Hotelfachfrau in Wagrain arbeitet, initiiert“, erklärte Volker Markus. Zu den Musikern, die aus dem Salzburger Land nach Xanten gekommen waren, zählten auch Pamela Höller und Michi Fritzenwallner, die den ersten Tag ihres Aufenthaltes sehr genossen hatten. „Xanten ist eine wunderschöne Stadt mit einer interessanten Geschichte, die von der Bevölkerung vorbildlich wachgehalten wird“, schwärmten der Junglehrer und seine Freundin noch um Mitternacht.

Unter den Musiktiteln, die die drei Kapellen spielten, sorgten die Nationalhymnen Deutschlands und Österreichs für Applaus, bei der deutschen sang das Publikum mit. Bis um 1 Uhr morgens wurde der Auftakt des Schützenfestes unter einem großen Fallschirm, den 20 Schützenbrüder auf dem Markt installiert hatten, gefeiert.