Xanten 1,6 Millionen für neues Regenbecken

Xanten · Das Regenrückhaltebecken an der Sonsbecker Straße muss dringend saniert werden. Ansonsten droht bei Starkregen eine weitere Verschmutzung des Grundwassers. Aber für Harald Rodiek, Chef des Dienstleistungsbetriebs Xanten, ist der Zustand des Beckens nicht nur wegen der nun festgestellten fehlenden Dichtigkeit zum Grundwasser hin "ein nicht haltbarer Zustand". Die Standsicherheit sei zudem stark beeinträchtigt beziehungsweise nicht mehr vorhanden. "Die Gefahr eines Deichbruchs ist dauerhaft gegenwärtig. Vor einigen Jahren brach die Eindeichung bereits ein erstes Mal und wurde dann provisorisch repariert." Darum wird das Becken 2018 für geschätzte 1,6 Millionen Euro saniert.

Die Unwetter im Spätfrühjahr 2016 hatten gezeigt, wie wichtig Regenrückhaltebecken sind. Sie sollen bei Starkregen das Regenwasser auffangen und gedrosselt abgeben. Als Zwischenspeicher sorgen sie dafür, dass das städtische Abwassernetz nicht durch die plötzlich auftretenden Wassermassen überlastet ist und sich Überflutungen zumindest in Grenzen halten.

Das Becken zwischen Bahndamm und den Geschäften am Bürgermeister-Schless-Platz ist nicht nur undicht. Das Erdreich ist mit Chemikalien belastet, die durch den versickernden Niederschlag ins Grundwasser gelangen können. Um Schmutzstoffe und Verunreinigungen von versickerndem Wasser richtig zu filtern, ist mindestens eine Dicke von einem Meter erforderlich. Der Abstand zwischen Beckensohle und dem Grundwasser beträgt jedoch nur 65 Zentimeter.

Bei einer Untersuchung durch ein Ingenieurbüro wurden in bis zu 1,10 Meter Tiefe Mineralölkohlenwasserstoffe und Polyziklische aromatische Kohlenwasserstoffe festgestellt. Es handelt sich um Ablöseprodukte von Asphalt, Teer oder Kraftstoffen wie Benzin, Diesel und Öl. Das Niederschlagswasser, das in diesem Bereich der Stadt anfällt, "enthält regelmäßig Verunreinigungen, zum Beispiel Öl, Zink, Kupfer und Abrieb aus dem Straßenverkehr", erläutert Harald Rodiek. Es darf nicht unmittelbar in das natürliche Entsorgungsgewässer - also in den Bach Xantrische Ley - eingeleitet werden, sondern muss zunächst gefiltert werden.

Die von der Stadt mit der Untersuchung beauftragten Ingenieure entdeckten zudem, dass die Oberfläche der Beckensohle und der Eindeichung stark eingerissen ist. Mit der Zeit waren Hohlräume entstanden, da das vor über 30 Jahren genutzte Füllmaterial auch Holzreste enthielt, die inzwischen zerfallen sind. Dadurch ist die Standsicherheit nicht mehr gegeben.

(kump)
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